Der Ausflug in den Nationalpark Torres del Paine zählt zu den bisherigen Highlights unserer Weltreise! Was du bei der Anreise beachten musst und unsere Tipps für einen Tagesausflug von Punta Arenas verraten wir dir hier.

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Anreise & Unterkunft Torres del Paine

Leider gestaltete sich unsere Planung etwas komplizierter, als zunächst gedacht. Die eigentliche Saison im ganzjährig geöffneten Nationalpark beginnt nämlich erst Mitte September: Im patagonischen Winter (Juli/August), als wir vor Ort waren, hat nur eine einzige Unterkunft innerhalb des Parks geöffnet. Das gestaltet mehrtägige Wandertouren deutlich schwieriger als in den Sommermonaten Dezember bis Februar. Dann wimmelt es hier allerdings von Wanderern. Daher ist frühes Buchen empfehlenswert, um einen Platz in einem der Refugios zu bekommen.

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Die nächste Ortschaft Puerto Natales liegt knapp 2,5 bis 3 Busstunden entfernt und bietet ebenso zahlreiche Unterkünfte und Backpacker Hostels. Ausgangspunkt unserer Anreise war jedoch Punta Arenas, 250 Kilometer südlich von Puerto Natales. Auch dafür mussten wir nochmals 4 Stunden Fahrt einplanen.

Weitere Informationen zu Unterkünften und Bus-Transfers findest du hier, ebenso eine sehr brauchbare Wanderkarte zum Downloaden.

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Tagesausflug von Punta Arenas

Statt eine Nacht in Puerto Natales zu verbringen, bekamen wir von Cori’s Gastschwester in Punta Arenas den Tipp, einen Ganztagesausflug zu buchen. Ein paar Telefonate später hatten wir schließlich zwei Plätze in einem Mini-Bus von Selknam Turismo ergattert, welcher uns am nächsten Morgen zwischen 5 und 5.30 Uhr mitnehmen sollte.

Kurz vor 6 Uhr wurden wir dann auch tatsächlich von unserer Unterkunft bei unserer chilenischen Gastfamilie abgeholt. Bis wir auch noch die übrigen Tour-Teilnehmer eingesammelt hatten, war es schließlich 6.30 Uhr und wir konnten Punta Arenas endlich in nördliche Richtung verlassen.

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Danach ging es zügig durch die flache patagonische Steppe. Kurz vor Sonnenaufgang erreichen wir ein Kaffee, ca. 80 Kilometer vor Puerto Natales. „Hier ist es leichter, ein Klo zu finden. Die Besitzer kennen uns schon“, erklärt uns unser Guide.

In Puerto Natales werden wir am Ortsanfang rausgeworfen, neben uns gleich zwei Sehenswürdigkeiten: Die Statue des Mylodon, sowie Finger aus Beton, die aus dem Boden ragen. Daneben die Promenade entlang des „mar de la ultima esparanza“, dem „Meer der letzten Hoffnung“, welches den Hafen von Puerto Natales mit dem Südpazifik verbindet. Dazwischen unzählige Inseln, durch die sich die Meerespassage förmlich hindurch schlängelt.

Am Ufer des "Meeres der letzten Hoffnung"
Am Ufer des „Meeres der letzten Hoffnung“

Höhle des Mylodon

Nachdem der Fahrer unseren Mini-Bus in der Zwischenzeit aufgetankt hat, geht es weiter zum südlichen Teil des Nationalparks. Immer noch knapp 90 Kilometer von den namensgebenden Berggipfeln der Torres del Paine entfernt, befindet sich die Cueva de Milodón (Höhle des Mylodon). Dieses Lebewesen, das an einen Mischling aus Faultier und Bär erinnert, lebte vor über 10.000 Jahren in Patagonien und ist seitdem ausgestorben.

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Zugegeben, die Höhle selbst war trotz ihrer Größe relativ unspektakulär. Dennoch zahlten wir dafür 2.000 Pesos (ca. 3 Euro) Eintritt, da sie Teil der Tour war. Immerhin konnten wir uns so eine halbe Stunde lang die Beine vertreten, bis es weiter Richtung Norden ging.

Am Weg in den Nationalpark ...
Am Weg in den Nationalpark …

Lago Sarmiento & Laguna Amarga

Wir erreichen den Lago Sarmiento, welcher im Osten des Nationalparks liegt. Mit 90 km2 ist er nach dem Lago del Toro der zweitgrößte See des Parks. Von hier aus haben wir erstmals einen Blick auf die berühmten „Torres“, die markanten turmförmigen Berggipfel. Allerdings nur kurz, denn kaum hole ich die Kamera aus dem Rucksack, sind sie bereits hinter einer Nebelwand verschwunden und somit nur noch zu erahnen.

Lago Sarmiento
Lago Sarmiento mit den Torres im Nebel

Ich hoffe zwar noch, dass wir etwas Zeit haben, um ein Stück entlang des Sees zu wandern, aber stattdessen werden wir nach einigen Minuten wieder in den Bus gebeten. Unser Tour-Guide blickt auf die Uhr und gibt das Zeichen zur Abfahrt. Sicherlich einer der Nachteile, wenn man eine Bus-Tour hier unternimmt, da man eben nicht frei über die Zeit im Park verfügen kann. Schließlich wollen die Tour-Teilnehmer möglichst viel sehen, was ich auch verstehen kann. In Gedanken male ich mir aus, wie ich wohl an eine mehrtägige Wanderung im Park herangehen würde…

Plötzlich bremst der Bus ab, die anderen Leute kleben förmlich am Fenster. Nicht etwa wegen der Vollbremsung des Fahrers, nein, draußen läuft eine Herde Guanakos vorbei.

Guanakos im Nationalpark Torres del Paine
Guanakos im Nationalpark Torres del Paine

Kurze Zeit später kommen wir schließlich an der Laguna Amarga an. Diese trägt ihren Namen aufgrund des hohen pH-Werts, welcher das Wasser beinahe so basisch wie Seife macht. Ebenfalls charakteristisch ist die türkise Farbe der Lagune, sowie ein weiterer toller Blick auf die Torres del Paine.

Laguna Amarga
Laguna Amarga

Wanderung zum Salto Grande

Nach einem weiteren Stopp am Lago Pehoé ist es endlich soweit: Wir kommen erstmals zum Wandern. Naja, immerhin für 15 Minuten, bis wir den Salto Grande, den „großen Wasserfall“ erreichen.

Obligatorisches Sprungfoto am Salto Grande
Obligatorisches Sprungfoto am Salto Grande

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Auch das ein Ort, an dem wir zu gerne verweilen möchten. Doch es geht weiter zum …

Sonnenuntergang am Lago Grey

… absoluten Highlight unseres Tagesausflugs in den Nationalpark Torres del Paine. Hier lasse ich zur Abwechslung mal die Bilder sprechen, die wir rund um die Gletscherlagune Lago Grey machten, während wir den Sonnenuntergang genossen 🙂

Weg zum Ufer der Gletscherlagune Lago Grey
Weg zum Ufer der Gletscherlagune Lago Grey
Sonnenuntergang am Lago Grey
Sonnenuntergang am Lago Grey

Fazit

Trotz meiner anfänglichen Bedenken – ich wollte schließlich zum Wandern hierher kommen – hat sich der Ausflug in den Nationalpark Torres del Paine mit Selknam Turismo gelohnt. Für die Nebensaison war es sicherlich eine gute Alternative zum Bus-Transfer aus Puerto Natales, wenn man nur einen Tag im Nationalpark verbringen kann oder möchte. In San Pedro de Atacama habe ich Larissa und Andrea getroffen, die kurze Zeit nach uns im Nationalpark waren und mehrere Tage in der einzigen geöffneten Unterkunft verbracht haben. Täglich sind sie 8-9 Stunden „im Stern“ gewandert und waren ebenfalls begeistert. Ihr Tipp: Besser noch im September / Oktober kommen, bevor in den Sommermonaten mit den Touristenmassen auch die Preise in den Refugios ansteigen! Ich werde jedenfalls wiederkommen, soviel steht fest 🙂

Florian Figl

6 Kommentare

  1. Das ist wirklich ein ganz toller Artikel mit atemberaubenden Bildern. Vor allem die Aufnahmen von den Gletschern im Wasser lassen Sehnsucht in mir aufkommen.

    Da könnte ich glatt in den Flieger steigen und losfliegen =).

    Viele Grüße, Paul

    • Absolut, den Ausflug in den Torres del Paine Nationalpark haben auch wir in großartiger Erinnerung behalten, so eindrucksvoll war es dort! Nachdem wir in Punta Arenas durch Cori ja auch viele Bekannte und Freunde haben, werden wir sicher wieder einmal dorthin zurück reisen und hoffentlich ein paar Tage wandern gehen können.

      Liebe Grüße,
      Flo

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