Gastbeitrag von Kathi von Happy Healthy Nomads
Träumst du manchmal vom Auswandern in die Karibik oder davon, den Alltag hinter dir zu lassen und in einer Villa am Strand mit Meeresblick aufzuwachen? Beides ist uns (fast) gelungen!
Gemeinsam mit meinem Freund habe ich die unglaubliche Chance bekommen auf der karibischen Insel Grenada für 6 Monate auf das Haus eines kanadischen Pärchens aufzupassen. Das Anmelden bei TrustedHousesitters hat sich also ausgezahlt.
Und das Beste: Flo und Cori kamen uns für 2 Wochen besuchen. Von Schokolade-Tastings zu atemberaubenden Ausblicken, von engen kurvigen Bergstraßen und Wanderungen zu Wasserfällen – Abenteuerurlaub pur.
Ein Highlight war unser Tauchtrip zu Grenada’s Unterwasser Skulpturenpark, den wir unserer Freundin Sina zum Geburtstag geschenkt haben. Denn was gibt es besseres, als diesen Tag unter Wasser zu feiern!? 😉
Kathi ist Digitale Nomadin und schon seit dem Studium gut mit Flo befreundet. Zu Zeiten des ersten Corona-Lockdowns war sie gerade in Mexiko unterwegs und lernte dort ihren jetzigen Freund Allan aus Neuseeland kennen. Gemeinsam schreiben sie auf ihrem englischsprachigen Blog Happy Healthy Nomads über ihre Reisen und geben Tipps, wie man Langzeitaufenthalte im Ausland möglichst leistbar gestalten kann, sowie zu gesunden Gewohnheiten (healthy habits) findet.
Wo ist Grenada’s Unterwasser Skultpurenpark?
Der Grenada Unterwasser Skulpturenpark liegt in der Moliniere Bucht im Westen der Karibikinsel Grenada und ist eine 15-minütige Autofahrt von Grenada’s Hauptstadt St Georges entfernt.
Warum hat Grenada einen vesunkenen Skulpturenpark unter Wasser?
Das ist eine spannende Geschichte! Der Unterwasserpark vor der Küste von Grenada wurde 2007 eröffnet und alle Statuen wurden von einem britischen Künstler namens Jason deCaires Taylor kreiert.
Nachdem Hurrikan Ivan 2004 die Riffe in der Moliniere Bucht stark beschädigt hatte, kam Jason auf die Idee, seine Fähigkeiten als Künstler mit seiner Leidenschaft fürs Meer zu verbinden. Seine Idee war, dass Skulpturen einen Lebensraum für Meereslebewesen bieten könnten, der durch den Hurrikan zerstört wurde.
Jasons Bemühungen waren erfolgreich und der Skulpturenpark ist nun eine der Hauptattraktionen in Grenada. Der Erfolg des Parks ermutigte die Regierung sogar, den Unterwasserpark als geschützten Nationalpark zu deklarieren.
Das bedeutet, dass die Einnahmen aus Ausflügen in den Skulpturenpark dazu beitragen, die Instandhaltung des Meeresparks zu finanzieren. Parkwächter patrouillieren in der Gegend und stellen sicher, dass es nicht zu Überfischung kommt und die Regeln eingehalten werden.
Ein Teil des Geldes, das du für den Besuch des Parks zahlst, trägt also zum Erhalt und Schutz der Bucht bzw. deren Riffe bei. Es handelt sich also nicht nur um ein paar Statuen, die „zufällig“ auf dem Meeresgrund sitzen!
Wie der Unterwasserpark dem Ozean hilft
Alle 75 Statuen im Skulpturenpark bestehen aus ph-neutralem Zement, der unter Wasser sehr lange hält. Dies bedeutet, dass er nicht abgebaut wird und keine Schäden in der Umgebung verursacht.
Die Oberflächen der Skulpturen sind gerillt, damit sich Korallen und andere Lebewesen einnisten können. Jason hat auch dafür gesorgt, dass der Skulpturenpark in einem Bereich platziert wird, in dem Strömungen das Meeresleben dazu bringen, sich an den Skulpturen festzusetzen.
Da sich die Statuen seit mehr als 15 Jahren im Meer befinden, ist es bereits deutlich zu sehen, dass die Bemühungen erfolgreich waren. Die Statuen sind nämlich schon mit etlichen Korallen bedeckt. Es ist spannend zu sehen, wie Mutter Natur Überhand gewinnt.
Aufgrund des Erfolgs des Grenada Underwater Sculpture Park gründete Jason auch das Unterwassermuseum MUSA (Museo Subacuático de Arte) in Cancún, Mexico. Er hat auch viele andere Projekte weltweit initiiert, darunter eine Statue auf den Bahamas, die 60 Tonnen wiegt!
Falls du mehr über die Philosophie des Unterwasserparks wissen möchtest, empfehle ich dir diesen inspirierenden TED Talk, in dem Jason von seinen Projekten berichtet.
Wie du die Skulpturen sehen kannst
Da der Unterwasserpark geschützt und patrouilliert wird, ist es verpflichtend, eine Tour zu buchen. Man kann also nicht auf eigene Faust losziehen, dafür trägt man mit dem Eintritt zum Erhalt bei.
Es gibt 3 verschiedene Tour-Optionen:
1. Tauchen
2. Schnorcheln
3. Glasbodenboot
Meiner Meinung nach ist Tauchen die beste Option, um alle Statuen gut erkunden zu können. Denn sie befinden sich 5-8 Meter unter Wasser und sind von der Oberfläche aus nicht alle sichtbar. Auf einem Glasbodenboot sieht man sie also nicht alle und wenn man sich fürs Schnorcheln entscheidet, muss man ein paar Meter hinab tauchen können.
Fürs Tauchen brauchst du jedoch einen Tauchschein. Wir haben eine PADI-lizenzierte Tauchschule auf Grenada gewählt, die keine Auffrischung verlangt hat, selbst wenn man schon etwas länger als 1 Jahr nicht mehr tauchen war. Da der Unterwasserpark nur ein paar Meter unter Wasser ist, wirst du nicht tiefer als 10 Meter hinabtauchen.
Tauch- & Schnorcheltour im Unterwasserpark
Preisgünstige Schnorchel- und Tauchtouren findest du am Grand Anse Beach. Diese kannst du direkt bei den Tauchshops am Strand buchen. Wir haben uns für Eco Dive für 80 Euro pro Person entschieden. Darin inkludiert war 1 Tauchgang am Skulpturenpark, 1 Schnorchelgang in der Flamingo Bay und die komplette Ausrüstung.
Eco Dive hat zwar im Internet gute Bewertungen, aber wir waren nicht sonderlich begeistert. Die Tauchlehrer waren alle etwas zu entspannt und erzählten uns nichts über den Park oder was als nächstes passieren wird. Die Tour wirkte generell etwas unorganisiert und hatte am Tauchboot sowohl Taucher als auch Schnorchler an Board.
Schnorchler zahlen bei Eco Dive 60 Euro für dieselbe Tour und gehen beim Skulpturenpark und bei Flamingo Bay schnorcheln. Flossen und Schnorchelset sind inklusive. Mein Freund wählte diese Option und kam zu demselben Schluss wie wir, dass er sich mehr von den Instruktoren erwartet hätte.
Daher empfehle ich einen anderen Anbieter auszuwählen. ScubaTech hat viele gute Bewertungen auf TripAdvisor und eine Tour kostet 110 Euro pro Person inklusive 2 Tauchgänge, Abholung und Rücktransfer von deinem Hotel sowie Snacks und Getränke. All das ist bei Eco Dive und Tauchschulen am Strand nicht inbegriffen. Es ist also etwas teurer, aber du erhältst einige zusätzliche Vorteile und zwei Tauchgänge statt einem.
Wir können auch die Tauchschule Aquanauts Grenada im True Blue Resort empfehlen. Wir haben zwei Tauchgänge mit dieser gemacht, wobei einer Wracktauchen war! Die Tour war toll organisiert und unser Tauchlehrer Ackie war super.
Falls du gerne etwas mehr Luxus haben möchtest, kannst du den Unterwasserpark auch mit einer Segel- und Schnorcheltour für 130 Euro erkunden. Das ist zwar doppelt so teuer wie der Schnorcheltrip bei den Tauchschulen, du bist aber auf einem viel schöneren Boot mit Mittagsbuffet inklusive.
Ein Tipp: Die Sichtverhältnisse im Skulpturenpark können sehr unterschiedlich sein. Bei starkem Wellengang ist das Wasser sehr trüb und es ist viel schwieriger, die Skulpturen zu sehen. Wenn du zeitlich flexibel bist, plane also entsprechend und erkundige dich im Vorfeld nach den aktuellen Sichtbedingungen
Mit dem Glasbodenboot durch den Skulpturenpark
Falls du lieber nicht nass wirst, kannst du den Grenada Unterwasser Skulpturenpark auch mit einem Glasbodenboot erkunden. Eine Tour kostet 45 Euro pro Person und du kannst sie direkt hier buchen.
Ich empfehle diese Option nur zu wählen, wenn die Sicht im Wasser gut ist, was von der Jahreszeit und dem Tag abhängt. Denn als wir im Februar dort waren, war das Wasser ziemlich trüb, daher bezweifle ich, dass wir von der Oberfläche aus viel gesehen hätten.
Lust auf Grenada und den Skulpturenpark bekommen?
Als wir zum ersten Mal davon hörten, kam uns der Besuch des Grenada Unterwasser Skulpturenparks wie eine sehr touristische Sache vor und wir haben diese Aktivität erst ganz zum Schluss gemacht. Aber am Ende waren wir froh, dass wir ihn besucht haben!
Es war interessant zu sehen, wie die Skulpturen von den Korallen überzogen werden und Fische anlocken. Vor allem als wir den Grund für die Gründung des Parks erfahren haben, waren wir froh, dass wir dieses Projekt besuchen und unterstützen konnten. Ein Skulpturenpark in zerstörten Riffgebieten ist eine coole Idee, die an vielen Orten auf der Welt umgesetzt werden könnte.
Falls du noch mehr über Grenada erfahren oder über andere Aktivitäten auf der Karibikinsel lesen möchtest, dann klicke hier. Und falls du dir selbst den Traum von einem Langzeitaufenhalt in der Karibik erfüllen möchtest, dann lege ich dir diesen Artikel ans Herz.
Fragen kannst du gerne jederzeit in den Kommentaren stellen oder schau auch gerne Mal bei unserem Blog Happy Healthy Nomads vorbei, wo du mehr über (gemeinsame) Abenteuer von uns lesen kannst! Flo, Cori und ich haben es nämlich bereits geschafft, in Grenada, Kolumbien, Mexiko, Österreich, Amsterdam und Barcelona gemeinsam auf Tour zu gehen. Ich bin gespannt, wo es uns als nächstes hin verschlägt …
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