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Einige Freunde und Bekannte haben gefragt, woher wir eigentlich die Zeit und das Geld für eine Weltreise nehmen, als wir ihnen das erste Mal von unseren Plänen erzählten. Schließlich geht sich eine Weltreise nur sehr theoretisch in fünf Wochen Jahresurlaub aus, die einem hierzulande als Festangestellter zustehen. Abgesehen davon, dass man in den meisten Unternehmen nur maximal drei Wochen am Stück Urlaub nehmen kann. In unserem Fall sind es ganze sechs Monate, die wir unterwegs sein werden. Um sich das als Angestellter zeitlich und finanziell leisten zu können muss man jedoch nicht gleich kündigen und seine gesamten Ersparnisse zusammenkratzen. In diesem Beitrag stelle ich euch einige (bessere) Alternativen vor, um eine solche Auszeit zu nehmen.

Unbezahlter Urlaub

Eine Möglichkeit, um seine 5 Wochen Jahresurlaub zu verlängern, wäre das Ansuchen um unbezahlten Urlaub. Wie der Name schon sagt, erhält man in dieser Zeit jedoch kein Entgelt und muss extra mit dem Arbeitgeber vereinbart werden. Für die Dauer bis zu einem Monat ist man in Österreich weiterhin automatisch pflichtversicht. Möchte man längere Zeit unbezahlten Urlaub in Anspruch nehmen, kann man den Krankenversicherungsschutz über eine Selbstversicherung aufrechterhalten. Diese Variante empfiehlt sich also nur, wenn man bereits entsprechend für eine Auszeit gespart hat.

Sabbatical

Ein Sabbatical stellt so etwas wie eine geplante berufliche Auszeit dar und kommt ursprünglich aus den USA, wo sich Uni-Professoren ein Jahr frei nehmen können, meist um sich Forschungsarbeiten zu widmen. Doch auch in Europa sind Sabbaticals in immer mehr Unternehmen verbreitet, in denen sich Mitarbeiter eine berufliche Auszeit gönnen wollen, sei es um sich den Traum einer längeren Reise zu verwirklichen oder sich weiterzubilden. Dabei gibt es grundsätzlich die Möglichkeit einer Ansparphase oder eines Entgeltverzichts. Selbst wenn ein Sabbatical nicht proaktiv vom Arbeitgeber aus angeboten wird, sollte man nicht davor zögern, ihn darauf anzusprechen und idealerweise um ein eigenes Gespräch dafür bitten, in das man als Arbeitnehmer bereits vorbereitet und mit konkreten Vorschlägen hineingeht. Denn auch Unternehmen können davon profitieren, wenn ihre Mitarbeiter nach der Auszeit erholt und motiviert zurückkehren.

Der „Nachteil“ eines Sabbaticals ist, dass man es rechtzeitig einplanen muss. Spontan im nächsten Monat für ein halbes Jahr weggehen klappt somit logischerweise nicht. In meinem Fall habe ich vor ca. 1,5 Jahren mit meinem Arbeitgeber das erste Mal über ein Sabbatical gesprochen, welches ich im Juli 2013 mit einer Ansparphase in Kombination mit einem Entgeltverzicht angetreten habe: Bis Dezember 2014 verzichte ich auf ein Drittel meines Gehalts, bin aber das letzte halbe Jahr ab Juli 2014 in einer Freizeitphase von meiner Arbeitsleistung freigestellt – und kann mir eine Auszeit nehmen und auf Weltreise gehen! Das hat den Vorteil, dass ich weiterhin pflichtversichert bleibe und zudem zum Sparen automatisch „gezwungen“ bin. Circa die Hälfte bis zu zwei Drittel der Kosten meiner Weltreise werde ich somit währenddessen wieder verdienen. Den Rest hatte ich bereits gespart.

Bildungskarenz

Eine weitere Möglichkeit, in Österreich eine Auszeit zu nehmen, ist die Bildungskarenz, welche für einen Zeitraum von mindestens 2 Monate bis maximal 1 Jahr vereinbart werden kann. Erfüllt man die Anspruchsvoraussetzungen, so kann man Weiterbildungsgeld vom AMS in Höhe des fiktiven Arbeitslosengeldes erhalten: Die Weiterbildungsmaßnahme muss dabei nachweisbar mindestens 20 Wochenstunden in Anspruch nehmen. Da man diese Weiterbildungen auch im Ausland absolvieren kann, lässt sich das ebenfalls mit einem längeren Auftenthalt in einem anderen Land kombinieren. Dass man dabei hinsichtlich häufigem Ortswechsel weniger flexibel ist, als bei einem unbezahlten Urlaub oder einem Sabbatical, liegt jedoch auf der Hand.

Sparen, sparen, sparen!

Steht man (noch) nicht im Berufsleben, so hilft nur eins: Sparen, sparen, sparen! Doch wieviel ist „genug“? Schließlich möchte man sich auf seiner „once in a lifetime“ Reise auch mal etwas leisten können und nicht nur „überleben“. Das Reisebudget ist neben der Dauer vor allem von den gewünschten Destinationen abhängig: In den USA wird man weitaus mehr Geld pro Tag benötigen, als in Südostasien. Ein Tool, das uns bei der Kalkulation geholfen hat, ist die Tageskosten-Datenbank der Plattform Weltreise-Info.de, welche die laufenden Kosten von anderen Reisenden pro Land und Reisestil enthält und mit dem sich auch rechnen lässt. Daneben gibt es auch noch einige Fix- und Einmalkosten, die unbedingt einkalkuliert werden sollten.

Wofür man sich auch entscheidet, für alle Varianten gilt: Rechtzeitige Planung schont Nerven und Geldbeutel!

Photo Credit Titelbild: epSos.de via photopin cc

Florian Figl

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