Ich kann mich noch gut an meine erste Spardose erinnern. Jedes Jahr Ende Oktober wurde es spannend, wenn mein Bruder und ich darin unser angespartes Taschengeld zur Bank trugen. Weniger aufgrund der Summe, die anschließend auf unsere Sparbücher gutgeschrieben wurde, als wegen der Geschenke, die es zum Weltspartag für uns Kinder gab. Das war der eigentliche Anreiz zum Sparen. Eine Tradition, die von vielen Banken trotz oder gerade wegen der niedrigen Sparzinsen auch heute noch fortgeführt wird, um ihre oft noch jungen Kunden zum Sparen zu motivieren.

Was ich damit sagen möchte? Abseits vom Bausparen („das macht man halt so“, auch ohne geplantem Bauvorhaben) fehlt mir im Alltag der Anreiz öfter mal Geld zu sparen. Wenn überhaupt, dann sammle ich Kleingeld in einem alten Gurkenglas, weil ich es nicht in meiner Geldbörse mit mir herumtragen möchte. Aber selbst das führt eher noch dazu, dass ich vermehrt auch kleinere Ausgaben mit Karte zahle. Selbst das Haptische an Geld geht somit zunehmends verloren. Das eigene Geldvermögen nicht mehr als eine angezeigte Zahl am Online-Sparkonto (werden überhaupt noch Sparbücher ausgegeben?).

Was kann ich also tun, um wieder mehr Gefühl für (Bar-)Geld zu bekommen und es gleichzeitig gezielt zu sparen?

Wofür überhaupt sparen?

Bevor ich also überlege, wie ich eine bestimmte Summe Geld anspare, muss ich mir zunächst Gedanken darüber machen, wofür ich überhaupt sparen möchte. Sparen nur um des Sparens willen, als reiner Selbstzweck, ist kein Anreiz (und die mickrigen Zinsen schon gar nicht).

Die nächste große Reise ist es hingegen schon viel eher. Diese führt Cori und mich für 3 Wochen nach Kenia und Tansania und ist zum Glück bereits „finanziert“. Denn selbst wenn wir als Reiseblogger immer wieder Einladungen in spannende Destinationen und Hotels bekommen, bezahlen wir den Großteil unserer Reisen immer noch selbst.

So gesehen ist mein konkretes Sparziel eigentlich erst die übernächste Fernreise. Ein Flug nach Neuseeland, das wäre schon was. Um das nötige „Kleingeld“ für so eine Reise zur Seite legen zu können, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, die eigenen Fixkosten zu minimiern. Diese habe ich bereits im Artikel „Geld sparen für die Weltreise“ beschrieben. Fehlt nur noch die richtige „Technik“, um mich zusätzlich zum Sparen zu motivieren.

Die „52 Wochen Spar-Challenge“

Zufällig habe ich erst gestern wieder von der „52 Wochen Spar-Challenge“ gelesen. Diese ist nicht ganz neu, hat daher schon viele Anhänger und so möchte ich es für 2017 selbst ausprobieren. Neujahrsvorsätze und so 😉

Wie funktioniert’s? Die gesamte „Challenge“ dauert 52 Wochen, also ein ganzes Jahr. Und kann danach natürlich wiederholt oder fortgeführt werden. In der ersten Woche wirfst du 1 Euro in eine Spardose, in der zweiten Woche 2 Euro, in der dritten Woche 3 Euro usw. Nach einem Monat hast du zwar erst 10 Euro gespart, durch den stetigen Anstieg des wöchentlichen Sparbetrags kommt so nach einem Jahr aber eine beachtliche Summe von 1.378 Euro zusammen.

Manch einer mag kritisieren oder zu recht feststellen, dass im letzten Monat über 200 Euro zur Seite gelegt werden „müssen“. Zugegeben, vielen kann das in der Tat schwerer fallen. Einerseits verweise ich hierzu aber erneut auf die Maßnahmen zur Fixkostenoptimierung, andererseits gibt es noch einen weiteren „Trick“, um die Sparmotiviation, die am Anfang sicher am größten ist, für sich auszunutzen: Wieso nicht die Sparbeträge umdrehen und, sofern bereits leistbar, in der ersten Woche 52 Euro sparen und in der letzten Woche nur noch 1 Euro? Je nachdem, wann ihr mit der 52 Wochen Spar-Challenge anfängt (natürlich auch unter dem Jahr möglich), kann das sinnvoll sein, um in der kostspieligen Adventzeit mit dem Besorgen der „Wir-schenken-uns-heuer-nichts“-Weihnachtsgeschenke die Challenge nicht aussetzen oder gar abbrechen zu müssen.

Sparplan für die 52 Wochen Challenge
Sparplan für die 52 Wochen Challenge

Am Ende sollte ein schöner Sparbetrag zusammenkommen, um so wie in meinem Falle das Flugticket für eine Fernreise zu finanzieren, eine Woche Ski-Urlaub, ein tolles Zoom-Objektiv für die Safari-Fotografie oder was auch immer du damit bezahlen möchtest. Auch spenden ist erlaubt!

Sparplan downloaden

Um dir den Einstieg in die 52 Wochen Spar-Challenge zu erleichtern, teile ich gerne meinen Sparplan als Excel-Vorlage mit dir. Einfach herunterladen, individuelles Startdatum eingeben und ausdrucken. In einem zweiten Tabellenblatt findest du auch die Vorlage für die umgekehrten Sparbeträge, bei denen du gleich in der ersten Woche mit 52 Euro startest.

Was hältst du von der 52 Wochen Spar-Challenge? Hast du es selbst schon ausprobiert? Erzähl mir gerne davon in deinem Kommentar!

Florian Figl

11 Kommentare

    • Ja, ich denke auch, dass das was für dich wäre, Jasi! 🙂 Ich habe übrigens mit der „umgekehrten“ Methode begonnen und heute morgen mit 52 Euro gestartet.

  1. Hi Florian,
    Ich hab mir den Plan gerade heruntergeladen (danke dafür!) und als Start-Datum den 01.07. eingetragen. Der Vorteil ist, dass dann in der teuren Weihnachtszeit noch nicht so viel anfällt, und zweitens steht die Summe pünktlich vor den Sommerferien bereit.
    Ich persönlich brauche das gar nicht, ich schaffe es, mit meinem kleinen halben Gehalt dennoch 500 Euro pro Monat zu sparen, aber für die Kids fehlen Vorbilder. Also werde ich meinen schönen Spar-Elefanten jetzt mal ordentlich mit Duct-Tape zukleben und in der Familie verkünden, was hier so ab morgen passiert. Sehr coole Sache! 😉
    Danke für die Inspiration und LG
    /inka
    PS: Bei Dir kann man nur kurze Kommentare verfassen, sonst verschwindet der „Kommentar absenden-Button“… schade, ich hatte ursprünglich doppelt so viel geschrieben.

    • Hallo Inka,

      danke für deinen Kommentar! Finde es super, dass du das gleich umsetzen und deinen Kids ein Vorbild zum Sparen sein möchtest. Danke auch für den Hinweis zur Kommentarfunktion. Echt doof, das muss bei einem der letzten Updates passiert sein. Hatte früher auch deutlich längere Kommentare. Werde ich mir wohl ansehen „lassen“!

      Lieben Gruß,
      Flo

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