Gerade mal einen Tag hat Singapur gebraucht, um mich in den Bann zu ziehen. Auch die schwüle Hitze konnte meine Begeisterung vom farbenfrohen Chinatown nicht mindern. Wir zeigen dir hier neben den schönsten Tempeln noch einige andere Orte, die du dir definitiv nicht entgehen lassen solltest.

Singapur_Chinatown

Wie bereits in San Francisco, Rio de Janeiro, Reykjavík und vielen weiteren Orten, haben wir uns auch in Singapur zu allererst nach einer Free Walking Tour umgesehen. Diese Touren werden von Einheimischen organisiert und finanzieren sich lediglich auf Basis von Trinkgeld, das du am Ende freiwillig geben kannst. So findest du meist topmotivierte Guides, denn bessere Touren = höheres Trinkgeld 😉

Im Falle von Singapur gibt es zwei unterschiedliche Anbieter von Free Walking Touren. Indie Singapore führt dich von Dienstag bis Donnerstag durch je einen unterschiedlichen Stadtteil, Singapore Footprint am Wochenende.

Warum gibt es überhaupt ein Chinatown?

Laut unserem Guide Wei hatten die Briten die Idee unterschiedliche Nationen möglichst in einem Viertel anzusiedeln. Wäre ja an sich auch ganz nett, die Leute in einem fremden Land in der Nachbarschaft zu verstehen. Im Falle der Chinesen machten aber zahlreiche unterschiedliche Dialekte die Kommunikation leider trotzdem nicht einfach.

Stadt der Kontraste
Stadt der Kontraste

Wo kannst du starten?

Ein guter Ausgangpunkt um Chinatown zu erkunden ist die gleichnamige MRT- bzw. Metrostation Verlässt du diese in Richtung Ausgang A, befindest du dich mitten auf der Pagoda Street. Wo früher hauptsächlich ärmere Arbeiter aus China wohnten, kannst du heute auf einem Straßenmarkt alle erdenklichen Souvenirs erstehen. Wirf mal einen Blick nach links oben. Hier wirst du eine wunderschöne bunte Häuserreihe sehen. Diese wurden in der Kolonialzeit von den Briten errichtet, und dienten damals zur Unterbringung zahlreicher billiger Arbeitskräfte. „Wieviel Leute meint ihr denn, waren in so einem Haus untergebracht?“, lässt unser Guide Wei schätzen. Drei Stockwerke, das kann ja eigentlich nicht so viel sein! Tatsächlich lebten in diesen Häusern laut Wei durchschnittlich 150-200 Leute. Schwer vorzustellen!

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Sri Mariamman Temple

Ein Stück weiter auf der Pagoda Street findest du auf der rechten Seite mit dem Sri Mariamman den ältesten Hindutempel in Singapur. Noch mehr Farbe ist meiner Meinung hier garnicht mehr möglich:)

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Im Tempel werfen einige Menschen Kokosnüsse in einen Metallbehälter. „Die Kokosnüsse stehen für die Stolzheit der Menschen und werden deshalb vor dem Gebet symbolisch zerschlagen“, erklärt Wei.
Der Eintritt ist, wie bei allen Tempeln, die wir in Singapur besuchen, frei. Für Fotos wird ein Beitrag von 3S$ erbeten.

Streetfood und Restaurants

Gleich nach dem Sri Mariamman Temple geht es für uns in die „Chinatown Food Street“, die du in der Smith Street findest. Egal, ob es dich eher in Restaurants oder an Streetfood Stände zieht, in dieser Gegend wirst du auf jeden Fall fündig. Wei empfiehlt uns als „sanften Einstieg“ in die asiatische Küche Chicken Rice. Sehr lecker!
Wir empfehlen dir, ganz unabhängig davon, ob du nun in Chinatown oder an einem anderen Ort in Singapur bist, die frischgepressten Fruchtsäfte an den Ständen zu probieren. Die scheint es in beinahe allen Geschmacksrichtungen zu geben und sie sind allesamt sehr günstig. Perfekt bei dem heißen Wetter!
Gutes Streetfood findest du übrigens auch im Maxwell Center, weiter südlich an der Maxwell Road.

Singapore City Gallery

Vielleicht hast du dich gefragt, wie an die 5,3 Millionen Einwohner in Singapur Platz haben. Nun, zum einen wird versucht, die Landfläche mittels Aufschüttungen im Ozean zu vergrößern. Da sich die hauseigenen Berge in Grenzen halten, wird das Material aus den Nachbarstaaten importiert. Andererseits wohnen laut Wei 80% der Bevölkerung Singapurs in staatlichen Wohnungen, hauptsächlich in Hochhäusern. Um die ca. 50% Grünfläche des Landes aufrecht zu erhalten, werden sogar in Zwischenstockwerken Parks angelegt und einzelne Wohntürme mit Laufstrecken inmitten von Grünpflanzen verbunden.

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Unglaublich aber wahr, in der Singapore City Gallery in der Maxwell Road ist jedes einzelne Haus auf einer 3D-Karte dargestellt. Dies ist auch ein guter Stopp, wenn du dich für die Geschichte Singapurs und die Veränderung der Stadt innerhalb der letzten 50 Jahre interessierst.

Straße der Klubs

Weiter geht es auf der Ann Siang Rd, auf der du zahlreiche Klubs findest. Wir reden hier nicht von Diskos, sondern von Zusammenschlüssen, unter anderem dem „Dried Goods Guild“ Klub. Da viele Leute nicht schreiben konnten und die sprachliche Barriere oft schon aufgrund der unterschiedlichen Dialekte groß war, mussten die Klubgründer auf andere Art Mitglieder anwerben. Seien es Bilder, Baustile, oder höhere Antennen um den Nachbarn zu überragen – sie waren jedenfalls sehr fantasievoll!

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Buddha Tooth Relic Temple

Wir wussten bereits zuvor, dass Singapur für das gute Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen auf engem Raum bekannt ist. Tatsächlich dauert es nicht lange, bis wir mit dem Buddha Tooth Relic Temple in der South Bridge Road auf einen Buddhistentempel stoßen. Der Haupteingang wird von zwei steinernen Statuen gesäumt. „Seht ihr den Unterschied zwischen den Statuen?“, fragt Wei.

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Nicht sehr auffällig für jemanden, der sich nicht auskennt, aber bei genauerem Hinsehen erkennen wir, dass eine Statue den Mund geschlossen und die andere den Mund geöffnet hat. „Der geöffnete Mund steht für das ‚A’, also das Schreien der Babies, sozusagen der Anfang des Lebens. Der geschlossene Mund steht für das ‚M’, also den letzten Seufzer vor dem Tod“. Nachdem wir den Tempel schließlich verlassen, habe ich das Gefühl, dass alles, das sich darin befindet, eine symbolische Bedeutung hat. Von den Handbewegungen der unzähligen kleinen Buddhas, bis zu den kleinen „Schreinen“, in welchen die jeweiligen Tierkreiszeichen dargestellt sind.

Thian Hock Keng Temple

Der letzte Stopp auf unserer Tour führt uns zum Thian Hock Keng Temple in der Telok Ayer St, dem Tempel der Fledermaus. Wenn du eine echte Fledermaus sehen solltest, freue dich, denn diese bringt dir Glück!

Auch in diesem Tempel wurde keine Farbe ausgelassen und ebenso gibt es zahlreiche Statuen, die mit Räucherstäbchen gehuldigt werden. Bis auf zwei. „Diese Statuen repräsentieren das Jenseits als Zwischenstufe zur Wiedergeburt. Wobei die weiße für das Gute und die schwarze für das Böse steht. Anstatt mit Räucherstäbchen kommen die Gläubigen mit Zigaretten und Whiskey!“ Verrückt, oder? Aber tatsächlich finden sich zahlreiche benutzte Aschenbecher vor den Statuen. „Die weiße Statue ist außerdem der Grund dafür, warum du in Singapur ein Mal im Jahr legal Opium kaufen kannst. Die Spuren davon sieht man deutlich an den Lippen der Statue!“

Tipps

Plane dir für deinen Besuch mindestens einen Halbtag ein.

Nimm Sonnenschutz mit!

Probiere frischgepresste Fruchtsäfte an den Straßenständen!

Es gibt noch mehr zu sehen! Unsere Liste ist wie immer nicht komplett, wir haben hier nur unsere Highlights aufgelistet. Du kannst in Chinatown noch sehr viel mehr entdecken. Zum Beispiel getrocknete Geckos in der Chinesischen Apotheke 😉

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Wie war deine Erfahrung in Singapur?
Hast du noch weitere Tipps für uns?

Wir freuen uns über deinen Kommentar!

Wie kontrastreich Singapur ist, kannst du besonders schön an den Fotos im Beitrag von Rapunzel will raus sehen!

Corinna Donnerer

9 Kommentare

  1. Toll hat euch Singapur gefallen. Beim ersten mal konnte ich mich nicht vollends begeistern, aber bei meinem zweiten Besuch war ich richtig hin und weg. Ich habe mich in Singapur vor allem in Little India aufgehalten, was ja ganz ähnlich ist und auch so wunderschön farbig! Singapur ist schon eine ganz spezielle Stadt. Den Tipp mit den Free Walking Tours werde ich mir merken, da habe ich bisher noch nie teilgenommen.

    • Wir hatten auch eine Unterkunft in Little India – total schön! Ich fand vor allem die Kontraste zwischen den älteren, bunten Häusern und den Wolkenkratzern ziemlich beeindruckend:)

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