Die Stadt Chiang Mai lockt mit angenehmen Temperaturen, einer aufstrebenden Gastro-Szene und kulturellen Highlights in den oftmals unterschätzten Norden Thailands. In der zweitgrößten Stadt des Landes geht es dabei deutlich entspannter zu, als im pulsierenden Bangkok oder entlang der Party-Meilen in den Tourismus-Hochburgen der Andamanensee und der Golfküste. Schon das sind für uns Argumente genug, um die letzten Tage unserer Weltreise in und rund um Chiang Mai zu verbringen.
In diesem Beitrag verrate ich dir Ausflugstipps und 5 gute Gründe, warum auch du nach Chiang Mai reisen solltest.
1.) Buatong: Der klebrige Wasserfall
Etwa 60 Kilometer nördlich von Chiang Mai befindet sich der Buatong Wasserfall, mein absolutes Naturhighlight auf meiner Reise im Norden von Thailand. Aufgrund des Kalkgesteins kann man hier nämlich ohne Probleme die einzelnen Kaskaden des Wasserfalls rauf- und runterlaufen, ohne auszurutschen. Die Thais beschreiben ihn daher völlig zurecht als „sticky waterfall“. Bei den steileren Stellen gibt es außerdem Seile, die einem helfen, nicht den Halt zu verlieren.
Tipp: Die umliegende Parkfläche mitten im Wald eignet sich perfekt für ein kleines Picknick! Snacks und Eiscreme kannst du auch vor Ort kaufen.
Um zum Buatong Wasserfall zu gelangen, leihst du dir am besten in Chiang Mai einen Roller und folgst der Straße 1001 Richtung Norden. Die Abbiegung in das Waldstück zum Wasserfall ist ausgeschildert.
2.) Der „Grand Canyon“ Thailands
Ein weiteres Naturhighlight wurde uns als „Grand Canyon Thailands“ verkauft. Und sieht auch beeindruckend aus, selbst wenn er „in echt“ nicht ganz so groß ist, wie er auf den Bildern vielleicht scheint.
Den Tipp haben wir übrigens von Florian erhalten, der in seinem flocblog Tipps für eine Roller-Runde mit kostengünstigen Aktivitäten (unter anderem zum Grand Canyon) gibt. Sehr lesenswert, wenn du eine Reise nach Chiang Mai planst!
3.) Tempel, Tempel, Tempel
Chiang Mai ist für mich so etwas wie die moderne Version des alten Angkor in Kambodscha. Knapp 200 Tempel gibt es hier, in der rechteckig angelegten Altstadt gefühlt an jedem Straßenblock mindestens einen.
Am bekanntesten ist sicherlich der Tempel am Berg Doi Suthep, mit tollem Ausblick auf Chiang Mai. Leider ist er aber auch sehr überlaufen, weshalb uns andere Reisende sogar davon abraten.
Die beiden aus meiner Sicht interessantesten sind die Tempel Wat Umong und Wat Phra That Doi Kham, ebenfalls auf einem Berg gelegen und über viele steile Stufen zu erreichen – zumindest wenn man die Straße nicht findet, die auf der anderen Seite den Berg hinauf führen würde 😉
Der Tempel Wat Umong befindet sich mitten in einem Waldstück, mit einem kleinen Teich und einer Pagode. Er wurde zum Großteil unterirdisch angelegt. Die Atmosphäre rund um den Tempel wirkte auf uns sehr ruhig und idyllisch.
4.) Doi Inthanon Nationalpark
Mehrtägige Touren in den 100 Kilometer entfernten Doi Inthanon Nationalpark werden in Chiang Mai an jeder Ecke angeboten. Wir entschieden uns jedoch für einen Ganztagesausflug, der neben Elefanten-Trekking auch einen Wanderung zum Mae Wang Wasserfall und eine Bamboo Rafting Tour beinhaltete.
Der Ritt auf dem Elefanten war zwar ganz OK, aber irgendwie taten mir die Tiere auch leid. Wenn sie nicht gerade Touristen auf ihrem Rücken ein paar Runden durch den Wald tragen, werden sie als Arbeitselefanten für die Feldarbeit eingesetzt. Gefräßig sind sie dabei auf jeden Fall. Dauernd tastet uns ein Rüssel die Füße ab und verlangt nach einer Banane oder einem Stück Zuckerrohr 😉 Am Tag sind das locker 200 Kilo, wie wir erfahren.
Im Mae Wang Tal besuchten wir auf einer kleinen Wanderung ein Dorf, in dem wir thailändischen Frauen beim Weben von farbenprächtigen Tüchern zusahen.
Von dort aus ging es weiter zu einem Fluss, den wir über wackelige Holzkonstruktionen – das Wort „Brücke“ wäre schon übertrieben – gleich mehrmals überquerten, bis wir schließlich an einem weiteren Wasserfall ankamen.
Am Rückweg nach Chiang Mai erlebten wir das eigentliche Highlight dieses Ausflugs: Eine Fahrt auf einem Bambus-Floß.
Der Wasserstand des Flusses ist hier an manchen Stellen so niedrig, dass wir sogar kurz aufsitzen. Dennoch heißt es bei den Wildwasserstellen gut festhalten, denn dort geht es dann auch etwas flotter dahin. Nass wirst du dabei auf jeden Fall! Wenn dir von den Bambusstäben nach einer Weile der Hintern weh tut, kannst du mit etwas Gleichgewichtssinn auch stehend über den Fluss gleiten.
5.) La Dolce Vita auf Thai
Auch wenn die traditionelle thailändische Küche im Norden des Landes als eher würziger und schärfer gilt, so ist die Gastro-Szene in Chiang Mai extrem vielfältig.
Für den perfekten Start in den Tag empfiehlt sich jedenfalls ein Thai-Kaffee, den du auf Wunsch auch in einem Terracotta Garten zu dir nehmen kannst, und zwar im Clay Studio Coffee In The Garden (Prapokklao Road Soi 2).
Wenn du nach den Süßspeisen im Café immer noch hungrig bist, solltest du auf einen Abstecher zum Chiang Mai Gate Market machen. Der liegt gleich ums Eck am südlichen Stadttor und du bekommst dort auch fertig zubereitetes Essen.
Ein kulinarisches Must-Do in Chiang Mai ist Beast Burger, ein knallgelber Food Truck. (Fast) jeden Abend ab 18.30 Uhr öffnet er seine Seitenwand und ich garantiere dir, dass du hier den besten Burger in ganz Thailand bekommen wirst. Zumindest wenn du nicht zu spät dran bist, denn geöffnet hat er „bis sold out“, was selten später als 22 Uhr der Fall ist.
Uns hat es hier so gut geschmeckt, dass wir gleich 3x dort essen waren. Er steht meist vor der Thanachart Bank (gegenüber Nimmanhemin Soi 11), allerdings können sich Öffnungszeiten und genauer Standort manchmal ändern. Das erfährst du aber, wenn du einen Blick auf die Beast Burger Facebook Seite wirfst.
Sonntagabend ist dann allerdings der Sunday Walking Street Market Pflicht! Vom Tha Phae Gate kannst du hier knapp einen Kilometer die abgesperrte Ratchadamnoen Road entlangschlendern und dich durch köstliches und extrem günstiges Streetfood kosten. Natürlich gibt es hier aber nicht nur Essen, auch für eine ausgedehnte Shopping-Tour mit viel Kunsthandwerk, selbst bedruckten T-Shirts, Lampen, etc. bist du hier richtig. Und das an jedem Sonntag von 16 Uhr nachmittags bis Mitternacht.
Fazit
Nur fünf Tage (und diese fünf Gründe) reichten, um mich in Chiang Mai zu verlieben! Der Flair der Stadt ist nicht mit jenem vergleichbar, den man vielleicht vom thailändischen Inselleben her kennt. Fest steht, dass ich bei meiner nächsten Thailand-Reise ganz sicher wieder nach Chiang Mai zurückkehren werden.
Wenn du das erste Mal nach Thailand reisen solltest, dann empfehle ich dir den „Wohin zuerst?“ Ratgeber vom Reiseblog Faszination Südostasien. Dort findest du eine Reihe Fragen, die du dir vorab stellen solltest und bekommst Anhaltspunkte, welche Orte und Regionen für dich am interessantesten sein könnten.
Oder warst du ebenfalls schon in Chiang Mai? Was hat dir an der Stadt am besten gefallen? Ich freue mich auf deine Tipps!
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Ich habe im November knapp 4 Wochen in Chiang Mai verbracht und kann euren 5 Gründen nur zustimmen, obwohl es da noch einige mehr gibt. Für mich ist ein ganz großer Pluspunkt auch die riesige Bloggerszene, die dort teilweise anzutreffen ist. 😉
Viele Grüße
Tobi
Stimmt, Tobi! Auch wir haben in der kurzen Zeit, die wir dort waren, Digitale Nomaden kennengelernt. Interessanterweise immer bei Beast Burger 😉
Endlich schreibt mal jemand mit tollen Bildern über den einmaligen Sticky Waterfall 😉
Danke für’s Erwähnen meiner Chiang Mai Motorbike Route!
Hehe, wir sagen Danke, lieber Florian! Ohne dich hätten wir z.B. vom Grand Canyon nie erfahren.
Schöner Artikel! Ich finde auch, dass der Norden Thailands oft unterschätzt wird. Der Sticky Waterfall war auch eines meiner persönlichen Highlights 🙂 LG Franzi
Danke Florian für deinen tollen Bericht, endlich habe ich auch mal wirklich neue Dinge gelesen über Chiang Mai und nicht ständig die gleichen wiederholungen von Zielen die schon in jedem Blog wieder gegeben werden.
Weiter so!!!!!1