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Was macht das Wrack eines abgestürzten Flugzeugs am Strand von Island? Zunächst einmal nur rumliegen. Und das schon seit mehr als 40 Jahren. Doch was hat es damit auf sich? Zum Instagram Travel Thursday gibt es hier nun die Geschichte und noch mehr Bilder zu meinem Instagram-Beitrag der Woche.

Es muss ein stürmischer, wolkenverhangener Tag im November 1973 gewesen sein, als der Pilot einer Douglas-Militärmaschine der US Navy am Strand von Sólheimasandur zu einer Notlandung ansetzt. Ähnliche Wetterbedingungen herrschen nämlich auch, als wir uns von der Ringstraße kommend auf den 3,5 Kilometer langen „Weg“ über ein Geröllfeld machen, den Angaben unseres Smartphones mit den GPS-Koordinaten blind folgend. Das Feld ist (scheinbar) eben, der Blick reicht bis zum Horizont.

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Noch weniger als zwei Kilometer in südöstliche Richtung. Doch von dem Flugzeugwrack ist keine Spur. Plötzlich sausen zwei 4×4 Camper an uns vorbei. Ziemlich sicher mit dem selben Ziel wie wir. Kurz darauf taucht hinter einer Düne das Wrack auf. Eine Endzeit-Szene wie aus dem Film …

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Der genaue Grund für den Crash ist unklar, nicht einmal das exakte Datum ist bekannt der Absturz ereignete sich dem Morgunbladid nach am 21. November 1973. Es wird vermutet, dass der Maschine der Sprit ausging. Auch wenn es aufgrund der abgerissenen fehlenden Nase nicht so aussieht, es dürften Berichten zufolge alle Besatzungsmitglieder überlebt haben.

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Erstmals von diesem Flugzeugwrack gelesen und gesehen habe ich im Instagram-Account von Jutta von 6 Grad Ost. Sofort war klar, dass ich diesen Ort auf meine Bucket List für unsere Island Reise setze.

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Nachdem Jutta von einem Guide zum Wrack geführt wurde und es dorthin keine richtige Straße gibt, musste ich die genaue Wegbeschreibung bzw. die GPS-Koordinaten an anderer Stelle recherchieren. Bei Amazing Places wurde ich schließlich fündig: Die exakten Koordinaten lauten 63°27’34.3″N 19°21’52.6″W. Auf Google Maps kann man sogar einen kleinen weißen Punkt erkennt.

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Das Wrack als Foto-Motiv haben wir nur kurz für uns alleine. Schon bald kommen andere gut informierte Touristen vorbei und fotografieren das Flugzeug von allen Seiten.

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Wenn du auch im Süden von Island unterwegs bist, empfehle ich dir, dein Auto an der Ringstraße zu parken (es führt ein kleines Loch im Zaun auf das Geröllfeld) und zu Fuß zum Wrack zu laufen. Es zahlt sich wirklich aus. Wenn du ein 4×4 Auto gemietet hast, kannst du sogar bis zum Flugzeug damit fahren.

Update März 2016: Seit dem 14. März 2016 ist die Zufahrtsstraße zum Flugzeugwrack gesperrt. Die Landeigentümer haben damit auf die vermehrt rücksichtslosen Besucher reagiert, die einfach querfeldein zum Wrack gefahren sind, was in Island strengstens verboten ist. Auch zu Fuß zum Wrack zu gelangen ist schwieriger geworden, da das Parken direkt an der Ringstraße offiziell nicht erlaubt ist. Daher ist mein Tipp oben auch mit Vorsicht zu genießen.

Update Oktober 2016: Mittlerweile gibt es auch einen „legalen“ Parkplatz neben der Ringstraße, was wohl auf die immer größer werdende Besucheranzahl zurückzuführen ist. Danke an Wolfgang für den Hinweis!

Diesen Beitrag widme ich dem Instagram Travel Thursday Blogprojekt. Du bist auch auf Instagram und willst mitmachen? Wie es funktioniert, erfährst du zum Beispiel bei Jana von Sonne & Wolken, Mela von morgenmuffel.in oder Anita von Travelita.

Florian Figl

14 Kommentare

  1. Hi, hi, danke für die Referenz! Toll, dass ihr das Wrack gefunden habt! Der Absturz ist übrigens für den 21. November 1973 bestätigt. Am 22. November erschien darüber ein Artikel im Morgunbladid. Die Nase des Flugzeuges fehlt, da sie später abmontiert und an das Wrack einer anderen Dakota montiert wurde, die heute in der Nähe von Höfn von einem Privatmann als Sommerhaus genutzt wird. Ich glaube auf meinem Facebook-Account gibt es im Island-Album ein Foto davon : ) Hier der Artikel aus dem Morgunbladid: http://timarit.is/view_page_init.jsp?pageId=1448354&lang=en
    Sonnige Grüße, Jutta

  2. Hallo Flo,

    scheint euch ja ganz toll in Island zu gefallen….
    Mit deiner Flugzeugsuche könntest ja mal der Malaysia Air deine Dienste anbieten???

    Ganz Liebe Grüße

  3. Coole Story, Ich werde das gleich mal an meinen Bruder weiterleiten, damit der das mal für meinen „Vergessene Orte“ Bericht fotografiert. Ich hoffe das es auch weiterhin nur gutgesinnte Touristen besuchen, oftmals ist ja schade, was mit so tollen Dingen passsiert, wenn zuviele davon wissen…

  4. War kürzlich auch in Island beim Wrack. Dieser Ort ist wirklich sehr faszinierend, und man kommt sich vor wie im falschen Film! 😀 Glücklicherweise überlebte die ganze Crew den Crash, sonst wäre es ein eher trauriger Ort.
    Hier gibt es auch einen spannenden Bericht sowie eine genaue Beschreibung zur Location des Wracks: http://www.reisegeek.de/flugzeugwrack-island/

    Liebe Grüsse,
    Arjuna 🙂

  5. Hallo
    Kurze Frage:

    Ist das Gebiet um den kleinen Flieger nach wie vor gesperrt?

    Falls ja kann ich eines meiner großen Reiseziele wegstreichen…

    • Hallo Elias,

      danke für’s Vorbeischauen! Also mein Letztstand ist, dass die Zufahrtsstraße gesperrt ist und auch das Parken direkt an der Ringstraße offiziell nicht erlaubt ist. Bleibt dir also nur die Möglichkeit, mit jemand anderem Mitzufahren, der dich dort aussteigen lässt. Also quasi Auto-Stoppen, z.B. hin- und retour vom Parkplatz am Skógafoss.

      Liebe Grüße,
      Flo

      • 11,10,2016 An der Ringstraße gibt es einen offiziellen Parkplatz.
        Von dort kann man über den für Autos gesperrten abgesteckten Weg ca 4 km zum Wrack laufen. Als wir an dieser Stelle waren, haben wir gehalten und sind den Besuchermassen ( ca 30 Autos standen dort) blind gefolgt. Wir wussten nicht, was wir erwarteten.
        Bei meiner Recherche bin ich auf euren Blog gestoßen.
        Danke für die Informationen.
        Wolfgang

        • Hallo Wolfgang,

          vielen Dank für das Update, werde ich oben im Beitrag gleich ergänzen! Es freut mich sehr, dass er für deine eigene Island-Reise nützlich war 🙂

          Liebe Grüße,
          Florian

  6. […] Den dritten Tag beginnst du am besten mit einem Abstecher zum bekannten Flugzeugwrack am Schwarzen Strand von Sólheimasandur. Die amerikanische DC3 war vor rund 40 Jahren abgestürzt und gehört zu den meistfotografierten Sehenswürdigkeiten des Landes. Die Zufahrt ist inzwischen gesperrt, es gibt aber einen grossen Parkplatz. Deswegen musst du die fünf Kilometer zu Fuss unternehmen. Erlebnisbericht bei den Travelpins. […]

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