Wo ist der verrückteste Verkehr der Welt zu finden? Das ist die Frage, die wir auf unserer Travel Pin-Wand Teil 7 Reisenden stellen. Der Sieg geht, sofern man das so sagen kann, an zwei Länder – Vietnam und Brasilien. Diesmal werden Erlebnisse in großem Stil gesammelt, denn nicht nur wir haben Reiseblogger um ihre Erfahrung gebeten. Viel Spaß beim Lesen!
1) Vietnam! In keinem anderen Land ist der Verkehr meines Erachtens so verrückt. Im Grunde gilt das Recht des Stärkeren bzw. Größeren. Und unser Busfahrer hat sich sehr groß gefühlt. Soll heißen, der Bus schert zum Überholen einfach aus und fährt auf die Gegenfahrbahn. Der Gegenverkehr wird einfach ignoriert, denn schließlich ist der Bus größer als das entgegenkommende Moped oder Auto. Diese müssen dann eben ausweichen. Meine Freundin und ich saßen schräg hinter dem Busfahrer und haben um unser Leben gebangt!
2) Vietnam steht bei den Ländern mit dem verrücktesten Verkehr wohl an oberster Stelle. Hier läuft wirklich nichts geregelt ab und das Aufkommen an Motorrädern ist unglaublich. Die Straßen sind immer verstopft und es ist eine Mutprobe, sich darüber zu wagen. Ich habe mich zwar daran gewöhnt, aber für haarsträubende Szenen wurde immer wieder gesorgt. Im Süden Vietnams habe ich mit meiner Couchsurfing Gastgeberin das Feuerwerk am Vorabend des vietnamesischen Neujahrs angeschaut. Wir waren aber bei weitem nicht die einzigen und für die kurze Strecke nach Hause benötigten wir etwa eine Stunde. Normalerweise ist diese in 15 Minuten zu machen.
Wenn du mehr über den verrückten Verkehr in Asien erfahren möchtest, dann können wir dir diesen Beitrag von Rapunzel will raus empfehlen.
3) Als ich das erste Mal in Brasilien war, holte mich ein Arbeitskollege mit einem VW-Bus ab, dessen Modell ich bei uns ungefähr 1985 zuletzt gesehen hatte. Müde von der Reise kämpften wir uns damit durch den Abendverkehr von Rio. Und hier bekam „viel Verkehr“ eine neue Bedeutung für mich. Oberstes Gebot: was möglich ist wird auch gemacht. Mittelstreifen dienen nicht einmal als Orientierungshilfe. In Straßen mit drei Fahrstreifen reihen sich Autos in fünf Spuren Stoßstange an Stoßstange. Dazwischen bleibt gerade noch soviel Platz, dass sich Mopeds mit lautem Gehupe und unglaublicher Geschwindigkeit durchschlängeln können.
4) Es ist schon bewundernswert, wie die Busfahrer ihren Weg durch Rio de Janeiro finden. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass es sich um übergroße Mopeds handelt, die es schaffen, sich in jede Lücke zu zwängen. Der Sicherheitsabstand zum Wagen davor beträgt gefühlt konstant etwa 5-10 cm – kurz, es ist beeindruckend, dass sie trotzdem so sicher unterwegs sind! Weniger freundlich sind die Busse allerdings für Behinderte und dickere Leute – das Drehkreuz, das bei rasanter Fahrtgeschwindigkeit und unzähligen Kurven schon für schlanke Leute ohne Gepäck schwierig zu passieren ist, lässt nicht mal Platz für einen Rucksack am Rücken, geschweige denn für etwas mehr Hüftgold.
5) Linksverkehr ist das geringste Problem in den großen Städten Balis in Indonesien. Das größere Problem ist vielmehr, dass es keine Verkehrsregeln für zweirädrige Gefährte zu geben scheint. Egal ob siebenjährige Kinder, oder Großfamilien samt Einkäufen und die Selbstverständlichkeit, dass ein Moped nicht voll ist, solange man damit fahren kann. All das war für uns nur schwer zu verstehen. Genauso wie die Tatsache, dass alles, was befahrbar ist, auch als Straße benutzt wird. So werden sogar extra Steine auf die Gehsteige gelegt, um die Mopedfahrer davon abzuhalten, bei Stau dorthin auszuweichen. Das lässt manche trotzdem kalt, beschert den Fußgängern aber einige Meter zu Fuß mit zumindest etwas weniger Stress.
Auch Simon vom Verbraucherblog toptarif hat uns und andere Reisende nach ihren kuriosesten Verkehrserlebnissen gefragt und so eine interaktive Weltkarte erstellt.
Übrigens, auch unsere nächsten Themen drehen sich um den Verkehr. Wir möchten von euch wissen, welches dein schrägstes Fortbewegungsmittel war und welche außergewöhnlichen Transporte du erlebt hast. Schicke uns dein Erlebnis einfach an hallo@travelpins.at. Natürlich verlinken wir auch gerne deinen Blog im Beitrag.
Vielen Dank für’s Mitmachen!
1) Steffi von a daily travel mate
2) Sarah von Rapunzel will raus
3) Johannes von The world through a lens
4,5) Cori & Flo von Travel Pins
Photo Credit Titelbild/Beitragsbild: Sarah Althaus, Rapunzel will raus
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In China hab ich auch nicht schlecht über das Verkehrschaos gestaunt und sehe es immer noch als Wunder an, lebend wieder das Land verlassen zu haben! Besonders Rollerfahrer kennen keine Verkehrsregeln, geschweige denn rote Ampeln!
Nun lebe ich Hong Kong und hier läuft doch alles viel geordneter ab! 🙂
Liebe Grüße,
Kaja