Wien und Bratislava haben mehr gemeinsam, als man vielleicht im ersten Moment erwarten würde. Nicht nur, dass beide Städte im 18. Jahrhundert Residenz der Habsburgermonarchie waren und somit eine gemeinsame Geschichte teilen, auch geografisch sind sich die österreichische und slowakische Hauptstadt sehr nahe. Die Luftlinie zwischen den beiden „Twin Cities“ beträgt gerade einmal 55 Kilometer.

BRATISLAVA-BURG

Bei meinem bereits dritten Besuch wollte ich Bratislava insbesondere kulinarisch bereisen. Wie weit ich dabei gekommen bin und welche Genussreisetipps ich für dich mitgebracht habe, liest du in diesem Beitrag.

Unterwegs mit dem Twin City Liner

Der Twin City Liner ist es auch, der uns nach einer Bloggerreise im Mai des Vorjahres erneut vom Wiener Schwedenplatz über den Donaukanal und die Donauauen, vorbei an Burg Devín an der österreichisch-slowakischen Grenze bis ins Zentrum von Bratislava bringt.

Bratislava Twin City Liner

Ähnlich wie im letzten Jahr hatten wir auch an diesem Wochenende Glück mit den Wetter und genossen die angenehm wärmenden Sonnenstrahlen in der verglasten Captain’s Lounge am Oberdeck. Besuch im Steuerhaus inklusive. Wenn mich nicht alles täuscht, hatten wir diesmal sogar denselben Kapitän. Über unsere erste Fahrt mit dem Schnellkatamaran habe ich bereits hier ausführlicher geschrieben.

Twin City Liner Wien Bratislava Steuerhaus

Bratislava kulinarisch entdecken

Als wir am Hafengebäude ankommen ist es bereits 14 Uhr und nach einem eher kurz ausgefallenen Frühstück („Schuld“ war eine Bar Tour am Vorabend mit einem darauffolgenden Stadtrundgang früh am nächsten Morgen), hatten wir seit dem noch immer nichts gegessen. Bei Lucia alias diekremserin und mir war der Hunger dann doch größer, als die Lust auf eine Stadtführung im Oldtimer-Bus. Die ist übrigens auch sehr zu empfehlen, wenn man in relativ kurzer Zeit (ca. 1-1,5 Stunden) einen guten Überblick über Bratislava bekommen möchte. Aber eben für uns leider nicht das richtige an diesem Tag. Grundbedürfnisse stillen geht vor 😉

Diesmal ausgelassen: Eine Fahrt mit dem Oldtimer-Bus, der Touristen in kurzer Zeit zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt bringt.
Diesmal ausgelassen: Eine Fahrt mit dem Oldtimer-Bus, der Touristen in kurzer Zeit zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt bringt.

Also machten wir uns auf die Suche nach einem Lokal, in dem typisch slowakische Gerichte serviert werden. Tipps dazu holte ich mir von meinem slowakischen Mitbewohner Martin, der einige Jahre in Bratislava studierte. Unter seinen Empfehlungen waren aber mehr Pubs als Restaurants, weshalb ich mich an Coris Gastschwester Dominika wandte, die ebenfalls in Bratislava wohnt. Die erreichte ich zwar nicht, allerdings erinnerte ich mich an ein Lokal, in dem wir bereits bei meinem ersten Besuch in der Slowakei mit ihr essen waren. Es hieß Bratislavská Reštaurácia und war praktischerweise sogar auf unserem Stadtplan eingezeichnet, den wir an Bord des Twin City Liners erhielten.

Lucia und ich probierten die beiden „Klassiker“ der slowakischen Küche: Piroggen mit Schafskäse gefüllt (in Form von Teigtaschen, genannt „Pirohy“ und Brimsennocken mit geräuchertem Speck („Halušky“). Die Nocken werden aus Kartoffelteig, vermischt mit Schafskäse, hergestellt. Wer auch noch die Variante mit Sauerkraut probieren möchte, bestellt am besten eine gemischte Platte für 2 Personen um 12 Euro. Zu zweit ist diese deftige Portion gerade so zuschaffen, wie ich auch eigener Erfahrung weiß.

TP_Pirohy_Bratislava_Slovakia

Nach einem Verdauungspaziergang zur berühmten Burg von Bratislava, mit herrlichem Ausblick über die Stadtviertel links und rechts der Donau, wird es Zeit für einen kleinen Altstadtbummel samt Kaffee und Kuchen.

Bratislava Stur Cafe

Im Štúr Café wurden wir von der einladenden Kuchentheke angezogen und genossen Caffé Latte und Mandel-Karotten-Kuchen in dezenter Hipster-Atmosphäre (inklusive schrägen Lampenschirmen aus Hüten).

Hip Interior at #sturcafe #Bratislava

Ein von Travel Pins (@travelpins) gepostetes Foto am

Nach knapp vier Stunden in Bratislava ging es mit dem Twin City Liner auch schon wieder retour nach Wien.

Wien kulinarisch entdecken

An der Anlegestelle am Schwedenplatz angekommen, hatten wir es nicht weit bis zu unserem nächsten kulinarischen Highlight im Hotel & Restaurant Stefanie. Das Hotel in der Taborstraße 12 zählt zu den ältesten der Stadt und gehört zu den privat geführten Schick Hotels, auf deren Einladung wir uns auf eine Alt-Wiener Schmankerlreise in fünf Gängen begaben:

Für 49 Euro pro Menü bekommen Gäste einen meiner Meinung nach sehr umfassenden Einblick in die Wiener Küche, die aus historischer Sicht stellvertretend für die Österreichische Küche inklusive der ehemaligen Kronländer zu Kaisers Zeiten steht. Ein Pfiff-Bier, ein Gläschen Wein und der obligatorische Kaffee zum Dessert sind inklusive. Die Qualität der Speisen ist ausgezeichnet (u.a. von Falstaff), die Portionen gerade so groß, dass man es bis zur Nachspeise schafft.

Alt-Wiener Dessert Trilogie: Kaiserschmarren, Apfelstrudel & Powidltascherl
Alt-Wiener Dessert Trilogie: Kaiserschmarren, Apfelstrudel & Powidltascherl

Apropos Nachspeise: Für alle, die sich schon immer gefragt haben, woher der Kaiserschmarren denn seinen Namen hat, gibt es ein kleines Überasschungsgeschenk zu jedem Menü, das darauf ein paar Antworten parat hat 😉

Für alle, die neben der traditionellen Wiener Küche auch gerne eine etwas experimentierfreudigere Genussreise erleben wollen, empfehle ich ein Abendessen im Restaurant Das Schick, das auf ein kreatives Konzept mit österreichisch-spanischer Fusionsküche setzt. Zugleich bietet ein Tisch am Fenster einen herrlichen Blick über die Dächer Wiens aus dem 12. Stock des Hotels Am Parkring. Obwohl es sich hier ebenfalls um ein Hotel-Restaurant handelt, sind die Gäste überwiegend Wiener, die das 2010 neu eröffnete Lokal seitdem für sich entdeckt haben und der interessanten Kombination aus österreichischem Sekt und spanischen Cava als Aperitiv, Spargel in Riojamarinade, steirischem Vulcano Schinken sowie vom Ibérico-Schwein, Pata Negra & Co. einiges abgewinnen können.

Spargel in Riojamarinade mit gebratener Pata Negra und Bärlauchmousse
Spargel in Riojamarinade mit gebratener Pata Negra und Bärlauchmousse

Mein Tipp: Unbedingt Tisch reservieren und Weinbegleitung (um 20 Euro) dazu bestellen.

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Wer nach dem vielen Essen auch noch auf der Suche nach einer anständigen Bar in Wien ist, der wird garantiert in Christof Habres‘ Wiener Barbuch fündig. Oder er macht gleich eine Amercian Bar Tour mit dem Autor, aber das ist eine andere Geschichte 🙂

Vielen Dank an Twin City Liner und Schick Hotels für die Einladung zu dieser Blogger- und Genussreise durch Bratislava und Wien. Meine Meinung bleibt wie immer meine eigene!

Florian Figl

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