Mit Frankfurt verbinde ich in erster Linie den Flughafen. Schon einige Male bin ich hier umgestiegen und zu anderen deutschen und europäischen Städten weitergeflogen. Höchste Zeit also, mein Bild zu erweitern. Denn: Ein Besuch in Frankfurt am Main zahlt sich auf jeden Fall aus!

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Gut ein Dutzend Wolkenkratzer prägen das Stadtbild von Frankfurt, dessen Zentrum daher auch häufig „Mainhattan“ genannt wird. Trotz dieser imposanten Skyline ist das Stadtgebiet überschaubar, die Wege alle recht kurz. Daher empfehle ich, Frankfurt zu Fuß zu erkunden und sich die 2,60 Euro für eine einfache U-Bahnfahrt zu sparen. So entgehen einem auch weniger Details des spannenden Architekturmixes im Herzen Frankfurts und zugleich macht man auch etwas für seine Fitness.

Rauf auf den Main Tower

Auf 200 Meter Höhe befindet sich die Aussichtsplattform des Main Tower, die als einzige öffentlich zugänglich ist. Über 1.090 Stufen geht es nach oben, deutlich schneller aber mit dem Aufzug 😉 Die Fahrt kostet 6,50 Euro bzw. für Studenten 4,50 Euro. Der Main Tower liegt in der Neue Mainzer Straße 52-58, in unmittelbarer Nachbarschaft zum höchsten Wolkenkratzer der Stadt, dem knapp 300 Meter hohem Tower der Commerzbank.

instagram-travel-thursday-logoVom Hauptbahnhof Frankfurt kommend ist man zu Fuß in ca. 15 Minuten beim Eingang des Gebäudes, daher bietet sich der Main Tower perfekt als Ausgangspunkt unseres InstaTrips an. Von der Aussichtsplattform hatten wir einen tollen Rundumblick über die Stadt und konnten uns die weiteren Stopps bereits von oben ansehen: Alte Oper (gut, die lässt sich nur erahnen, da hinter einem weiteren Wolkenkratzer „versteckt“), Börse, Hauptwache (neben der Katharinenkirche), Römerberg samt Römer, dem Rathaus mit den markanten Treppengiebeln. In der Ferne sieht man auch schon die neue Europäische Zentralbank, die noch 2014 fertig gestellt wird.

Blick vom Main Tower
Blick vom Main Tower

Bummeln durch die (neue) Altstadt

Nachdem wir uns vom Main Tower aus schon einen guten Überblick verschaffen konnten, wo denn die einzelnen Highlights unseres InstaTrips genau liegen, bummeln wir zuerst erstmal ein wenig durch die Straßen. Schließlich landen wir vor der Hauptwache, einem Wachgebäude aus dem 17. Jahrhundert, in dem auch ein berühmter Räuberhauptmann eingesessen hat. Seit gut 100 Jahren befindet sich darin ein Café (mit gehobeneren Preisen).

Besonders beeindruckend ist für mich der architektonische Kontrast des über 300 Jahre alten Gebäudes mit der Wolkenkratzer-Kulisse des Bankenviertels aus den 90ern des vorigen Jahrhunderts. Genauso ergeht es mir auch rund um den Römer, in der Altstadt Frankfurts, mit ihren hübschen Fachwerkhäusern. Viel ist davon allerdings nicht mehr übrig, da im Zweiten Weltkrieg fast drei Viertel der Altstadt zerstört wurden. Zwischen Dom und Römer entsteht die neue Altstadt mit historischen Nach- und Neubauten, ebenfalls ein sehr spannender Mix und einen Erkundungsspaziergang wert.

Römer im Vordergrund, Commerzbank im Hintergrund
Römer im Vordergrund, Commerzbank im Hintergrund

Von der Hauptwache kommend nahmen wir auch noch einen kleinen Umweg in Kauf und kamen so am Goethe-Haus vorbei, dem Geburtshaus von Johann Wolfgang von Goethe (Großer Hirschgraben 23-25).

Eiserner Steg – Foto- & Liebes-Hotspot am Main

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Am Eisernen Steg fragen wir uns, ob wohl auch schon vor dem gleichnamigen Song von Philipp Poisel so viele Schlösser von Verliebten angebracht waren? Jedenfalls verbindet dieser die Altstadt Frankfurts mit dem Stadtteil Sachsenhausen am südlichen Main-Ufer.

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Und: Nicht nur Verliebte, sondern auch Fotografen haben hier einen wahren Hotspot entdeckt! Vom Eisernen Steg bzw. vom Main-Ufer aus hat man den besten Blick auf die Frankfurter Skyline.

Tipp: Für Nachtaufnahmen besser ein Stativ mitbringen. Zwar kann man die Kamera auch am Brückengeländer ablegen und per Fern- oder Selbstauslöser abdrücken, jedoch ist die Geländerform selbst recht uneben. Wer tagsüber fotografieren möchte, kommt besser am Vormittag, denn bereits am späten Nachmittag fotografiert man sonst gegen die Sonne.

Frankfurter Skyline bei Nacht
Frankfurter Skyline bei Nacht

Schnitzel mit grüner Soße & Ebbelwoi in Sachsenhausen

„Geh nach Sachsenhausen rüber und bestell ein Schnitzel mit grüner Soße!“, befahl mir ein aus Frankfurt stammender Arbeitskollege. Grüne Soße zum Schnitzel? Häh? Im ersten Moment, wusste ich nicht so recht, was ich davon halten soll. In Wien isst man zum Schnitzel maximal Erdäpfel (= Kartoffel), entweder in seiner (gebratenen) natürlichen Form, als Salat oder verarbeitet zu Pommes. Aber eine „grüne Soße“? Da musste ich erst recherchieren, was ich da genau bestelle: In einem Rezeptewiki erfahre ich, dass es sich dabei um eine Soße bestehend aus sieben Kräutern handelt, die speziell im Frankfurter Stadtteil Oberrad angebaut und regional (bzw. mittlerweile auch online) vertrieben werden. Erhältlich ist das Schnitzel mit grüner Soße (auch einfach nur „Frankfurter Schnitzel“ genannt) in so gut wie jedem Restaurant in Alt-Sachsenhausen. Wir haben im Fichtekränzi zugeschlagen und dazu Ebbelwoi bestellt. Ebbelwoi ist eine weitere Spezialität in Frankfurt und ist die hessische (Aussprach-)Variante von Apfelwein 😉 Beides ist etwas gewöhnungsbedürftig, sollte man aber bei einem Frankfurt-Besuch unbedingt ausprobiert haben.

Übrigens: Ich glaube, dass ich mein Schnitzel „falsch“ gegessen habe, weil ich es lediglich darin eingetunkt habe. Am Nebentisch hat sich eine Dame die ganze Soße aber gleich über das Schnitzel geleert 😉

Die (andere) grüne Seite von Frankfurt

Grün ist in Frankfurt nicht nur die Soße zum Schnitzel, sondern auch die dominierende Farbe der zahlreichen Parkanlagen und Naherholungsgebiete rund um das Stadtzentrum. Knapp eine halbe Stunde zu Fuß vom Hauptbahnhof entfernt liegen gleich drei dieser Parks unmittelbar nebeneinander: Der Grüneburgpark ist die größte zusammenhängende Grünanlage im Stil eines englischen Landschaftsgartens mit riesigen Wiesen und verschlungenen Gehwegen. Leider wurde gerade gebaut, weshalb gut ein Drittel des Parks gesperrt war.

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Gleich daneben befindet sich der Botanische Garten, der bis vor kurzem der Goethe-Universität gehörte und nun von der Stadt Frankfurt betrieben wird. Schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts werden hier verschiedenste Heilpflanzen angebaut. Auch wenn der Park selbst in der Zwischenzeit schon mehrmals übersiedeln musste, finden Besucher hier noch immer zahlreiche Hinweistafeln zur Wirkung der unterschiedlichen Pflanzen und Kräuter.

Eine weitere Anlage, die wir aus Zeitgründen leider nicht mehr ausführlich erkunden konnten, ist der Palmengarten. Auf 20 ha und zahlreichen Gewächshäusern dringt man hier in die Flora unterschiedlichster Klimazonen ein.

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des Instagram Travel Thursday Blogprojekts. Du bist auch auf Instagram? Dann mach mit! Wie es funktioniert, erfährst du zum Beispiel bei Jana von Sonne & Wolken, Mela von morgenmuffel.in oder Anita von Travelita.

Florian Figl

7 Kommentare

  1. Hach, mein Frankfurt <3 Ich liebe unseren Äppler und ja, ich kippe auch die ganze Soße auf das Schnitzel, wenn ich sie nicht gleich auf dem Schnitzel serviert bekomme…. Und an der Skyline kann ich mich einfach nicht satt sehen! Liebe Grüße, Jana

  2. Ist zwar nicht „mein Frankfurt“, aber trotzdem: Ein sehr schöner Bericht mit feinen Fotos… Ich bin ja gelegentlich dort, aber die grüne Soße habe ich bisher nicht probiert. Sollte ich wohl auch mal machen! 😉

  3. Am Stil müssen wir aber noch ein bisschen arbeiten, gell? Der Text erinnert an „Mein schnstes Ferienerlebnis“, damals in der Schule…,

    • Hallo Christian! Danke für dein Feedback und dass du dir die Zeit genommen hast, mir dieses mitzuteilen. Ich mag meinen „aktuellen“ Stil. „Damals in der Schule“ hätte ich wohl ein wenig anders formuliert, wenn ich über mein schönstes Ferienerlebnis hätte berichten sollen 😉

  4. Goethe mochte die grüne Soße mit 7 Kräutern – daher ist dieses Rezept weit verbreitet. Schnitzel muß nicht sein – gekochte Eier und Kartoffeln (Salz- oder Pellkartoffeln) sind mag ich noch lieber. Natürlich muß die Soße drübergeschüttet werden oder tunkst Du Bratenstücke/Knödel in die Soße ?

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