Einst förderte man im 16. und 17. Jahrhundert Gold und Silber aus einem Bergwerk in den Hohen Tauern. 1940 wird weiter gesucht. Doch statt auf Edelmetalle stößt man auf: Gesundheit. Als die Bergarbeiter eines Tages in einem bestimmten Teil des Berges beim Arbeiten bei bis zu 44° und hoher Luftfeuchtigkeit merkten, dass ihre rheumatischen Beschwerden, Gelenksprobleme und Atemwegserkrankungen trotz der harten Arbeit besser wurden, war der Gasteiner Heilstollen geboren.

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Als Physiotherapie-Praktikantin in Bad Gastein hatte ich die Möglichkeit eine Schnuppereinfahrt zu machen. Und ich muss sagen: ich hab es sehr genossen!

Was macht den Heilstollen so besonders?

Das Besondere am Heilstollen ist die Kombination aus der Wärme, der Luftfeuchtigkeit und vor allem das Vorkommen des Edelgases Radon. So rühmt sich der Gasteiner Heilstollen als größtes Schmerzzentrum der Welt, was bei über 70 000 Einfahrten im Jahr nicht verwunderlich ist. Besonders Patienten mit rheumatischen Erkrankungen, Fibromyalgie und Atembeschwerden profitieren davon.

Hinein in den Stollen…

Schon kurz nach der Einfahrt mit dem Zug merke ich, wie die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit deutlich steigen. Platzangst sollte man nicht haben, denn selbst nicht allzu groß geratene Leute wie ich fühlen sich ein wenig wie in einem Kinderbummelzug am Jahrmarkt. Bei der Schnuppereinfahrt besichtigten wir nur eine der insgesamt vier Stationen. In dieser hat es 37°C bei ca. 70% Luftfeuchtigkeit. Im ersten Moment merke ich, dass mir das Atmen aufgrund der Luftfeuchtigkeit schwer fällt. Und dann gibt es noch die Station mit 41,5°C und fast 100% Luftfeuchtigkeit… Gut nur, dass wir Gäste alle große Handtücher mitbekommen und im Bademantel einfahren, sonst würde ich wahrscheinlich schon am Sessel kleben.

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Als wir in der Station 1 aussteigen, dürfen wir uns eine Liege suchen, unser Handtuch darauf ausbreiten und eine halbe Stunde die Welt herum vergessen. Nachdem wir einer kurzen Einführungserklärung über den Lautsprecher mit Entspannungsmusik gelauscht haben. Danach herrscht bis auf das beharrliche Schnarchen meines Nachbarn auf der Liege nebenan Stille. Die Zeit vergeht schnell, leider deutlich schneller, als das Schnarchen. Ich fühle mich angenehm aufgewärmt und etwas verschwitzt.

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… und wieder raus!

Beim Rausfahren halten wir kurz an der Bademantelstation, um uns wieder einzuwickeln. Beim Ausgang wartet dann noch auf alle ein Getränk. Ein schöner Abschluss finde ich, und mache mich entspannt, erfrischt und aufgewärmt auf den Heimweg.

Vielen Dank an den Gasteiner Heilstollen für die Einladung zur Schnuppereinfahrt. Meine Meinung bleibt wie immer meine eigene.

Photo Credits: © Gasteiner Heilstollen

Corinna Donnerer

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