Was wohl eine Klammwanderung mit dem Heiligen Geist zu tun hat? Das wollten wir an einem frühsommerlichen Mai-Wochenende herausfinden und machten uns auf in Richtung Leutschach, wo ganz in der Nähe der aktuell „schönste Platz der Steiermark“ sein soll. Zumindest wenn es nach dem Publikum der ORF Sendung „9 Plätze, 9 Schätze“ vom Oktober 2015 geht. Und dass die nicht irren, davon haben wir uns bereits am „Grünen See“, dem Vorjahressieger der TV-Show, überzeugt.
Was dich in der Heiligengeistklamm und rund herum erwartet und wie du dort hinkommst, verrate ich dir in diesem Beitrag.
Anreise
Praktisch, dass die Südsteiermark quasi vor unserer Haustüre liegt: Für uns dauerte die Anreise mit dem eigenen Auto knapp eine Stunde, über viele Hügeln auf und ab und ganz ohne Autobahn 😉
Wer von weiter Weg anreist fährt über die A9 Richtung Slowenien und kurz vor der Grenze, bei Vogau, ab. Dann an Gamlitz vorbei bis nach Leutschach an der Weinstraße, wo du in südliche Richtung nach Schloßberg abbiegst. Ab hier sind der Weg zur Heiligengeistklamm bzw. die diversen Parkmöglichkeiten bereits ausgeschildert.
Von der Spitzmühle zur Mostbuschenschank
Wir entscheiden uns, die Heiligengeistklamm vom nähestgelegenen Parkplatz P4 bei der Spitzmühle in Angriff zu nehmen. Andere Varianten starten direkt in Schloßberg, zum Beispiel bei der Krennmühle (P1), sind dann aber auch drei bis vier Kilometer länger.
Plane für den Rundwanderweg ab der Spitzmühle gute drei Stunden Gehzeit für die 9,5 Kilometer und 500 Höhenmeter ein.
Der Einstieg zur Klamm befindet sich direkt über dem Parkplatz und ist gut ausgeschildert. Du kannst ihn quasi nicht verfehlen. Eine Wanderkarte zum Downloaden findest du hier.
Gut die Hälfte der Höhenmeter legst du auf den ersten zwei bis drei Kilometern in der Heiligengeistklamm selbst zurück, wobei du immer wieder das rauschende Gewässer überqueren musst. Möglichst ohne dir dabei nasse Füße zu holen, was teilweise eine Frage der Schrittlänge und teilweise der Geschicklichkeit und Trittsicherheit ist.
Ansonsten ist die „Klimaanlage der Natur“, wie unser mitwandernder Freund und Arbeitskollege die Klamm nannte, vor allem an heißen Sommertagen angenehmen erfrischend, da durch das dichte Blätterdach kaum einmal direkt die Sonne auf dich prallt. Das gefällt auch dem üppigen Moos an den Bäumen und den wildwachsenden Farnen.
Am Ausgang aus der Klamm querst du eine Wiese (bitte über den markierten Weg!) und einen Bauernhof. Gleich im Anschluss kommst du zur Mostbuschenschank der Familie Krampl, wo du auf ein Getränk einkehren kannst und zum Ziel- und namensgebenden Ort dieser Wanderung blickst: Die Kirche zum Heiligen Geist liegt auf einer Anhöhe und befindet sich bereits in Slowenien, die Grenze verläuft direkt am Waldrand darunter.
Grenzgang nach Slowenien
Damit ist auch geklärt, weshalb die Klamm Heiligengeistklamm heißt! Über die asphaltierte Straße neben der Mostbuschenschank gelangen wir zum Grenzübergang nach Slowenien. Oben am Waldrand angekommen, kannst du in weiteren 15 Minuten zum südlichsten Punkt der Steiermark weiterwandern. Wir entscheiden uns jedoch für die andere Richtung und marschieren an mehreren kleinen Gasthäusern und einer Art „slowenischer Buschenschank“ weiter Richtung Kirche, die in der Landessprache „Sveti Duh“ heißt.
Übrigens: Sollte wider Erwarten am an sich unbemannten Grenzübergang doch kontrolliert werden und du deinen Reisepass vergessen haben, kannst du bei der Mostbuschenschank über einen alternativen Wanderweg nach Schloßberg zurückkehren.
Ausblick von der Kirche zum Heiligen Geist / Sveti Duh
Den besten Ausblick auf die Südsteiermark hast du übrigens etwas unterhalb der Kirche, ca. auf Höhe des Maibaums. Weiter oben „versperren“ leider einige Baumwipfel die Sicht bzw. ist die Kirche selbst auch noch einmal von einer Mauer umgeben.
Auch wenn die Füße nach dem Aufstieg über die Klamm schon deutlich schwerer geworden sein sollten, empfehle ich dir, diese letzten Höhenmeter über die Steinstiegen hinauf zur Kirche zu machen.
Grenzpanoramaweg: Wandern entlang der Staatsgrenze
Der Rückweg führt über den sogenannten Grenzpanoramaweg über die „grüne Grenze“ mitten im Wald. Er beginnt ebenfalls auf Höhe des Maibaums und ist zusätzlich mit einem Schild Richtung Schloßberg markiert.
Hier hast du am Ende des Waldes sogar die Möglichkeit, noch einmal in die Heiligengeistklamm einzusteigen und diese nach unten zu wandern. Oder du bleibst auf dem ab hier zwischenzeitig asphaltierten Weg und hältst es dir offen, noch bei der ein oder anderen Buschenschank einzukehren 😉
Tipp: Traubensaft bei der Buschenschank Grill (vulgo Weisch) probieren und Aussicht über die Weingärten genießen. Durch diese geht es dann auch zurück zum Parkplatz bei der Spitzmühle.
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Nicht zu unrecht schönster Platz der Steiermark 2015! 🙂
Toll auf den Fotos eingefangen. Der Weg durch die Heiligengeistklamm ist herrlich.
Ein ganz besonderes Erlebnis gibt’s auch zu Pfingsten – bei der Pfingstwanderung pilgern sowohl Österreicher/innen als auch Slowenen/innen zur Messen & zum Kirtag nach Sv. Duh – Ein Beitrag dazu: http://www.suedsteirischeweinstrasse.at/blog/heiligengeistklamm-pfingstwanderung/2015/05/28/
Vielen Dank für den Tipp, Ulrike! Die Pfingstwanderung haben wir heuer ja dann genau um eine Woche verpasst.
Liebe Grüße,
Florian
Ja, leider! Ist aber definitiv ein Erlebnis – auf der Straße Richtung Kirche gibt’s zahlreiche Standl mit Kuriosem und Brauchbarem… vielleicht was für nächstes Jahr 🙂
Beautiful pictures 🙂