„Wer nicht täglich etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern“
– Willi Dungl
Knapp eineinhalb Autostunden von Wien entfernt, mitten im Kamptal, liegt der Ort Gars im niederösterreichischen Waldviertel, Wirkungsstätte des Fitnesspapst Willi Dungl. Von ihm stammt auch das obige Zitat. Zahlreiche Spitzensportler von Niki Lauda bis Michael Schumacher ließen sich von dem 2002 verstorbenen Unternehmer coachen. Sein Konzept beruht auf drei Säulen des Wohlbefindens: Gesunde Ernährung, (richtige) Bewegung und eine positive Lebenseinstellung. In Gars am Kamp errichtete Willi Dungl gleich mehrere Gesundheitszentren, die dem Kamptal einen gesundheitstouristischen Aufschwung bescherten. Nach seinem Tod wurden diese zum Teil weiterverkauft oder sind heute ungenützt, wie das Chinesische Vital-Zentrum, Ausgangspunkt meines InstaTrips durch Gars.
InstaTrip? Mit dieser Wortkreation nehme ich euch mit auf meinen ersten Instagram Travel Thursday Beitrag, ein wöchentliches (internationales) Blogprojekt, das Reisende, Reiseblogger sowie Touristiker und Destinationen näher zusammenbringen und Reiseinspiration liefern soll.
Mehr Reisende und Urlauber würden auch Gars und der gesamten Kamptalregion gut tun, lebt der Ort doch momentan noch stark von seiner Vergangenheit. Zur Babenberger Zeit war Gars als Residenz-Ort sogar kurzzeitig die „Hauptstadt“ Österreichs. Der Begründer von Klosterneuburg, der Babenberger Leopold III., wurde hier (vermutlich) geboren. Ein paar hundert Jahre später legte auch ein weiterer Promi seinen Wohnsitz nach Gars: Falco besaß hier eine Villa. Im Kurpark, nahe dem Chinesischen Zentrum von Willi Dungl, steht ihm zu Ehren ein Denkmal mit seiner Statue.
Gleich daneben, umringt von riesigen Platanen, befindet sich ein historischer Pavillon aus dem frühen 20. Jahrhundert. Ebenfalls ein tolles Fotomotiv, wie ich finde.
Auch wenn das braungefärbte Wasser des Kamp aufgrund des Starkregens der vergangenen Tage nicht unbedingt zum darin Baden einlädt, so verleiht er Gars sogar den Status als Luftkurort. Dank seiner Lage am Wasser bildet sich eine sauerstoffgesättigte Luftglocke über dem Ort. Auch Burn-out Patienten, die häufig zu den Flachatmern zählen, werden nach Gars auf Kur geschickt.
Kräuterbrunnen vor dem Frauengesundheitszentrum „la pura“
Ausreichend Lungenvolumen kann jedenfalls nicht schaden, wenn man einen Ausblick von oben bekommen möchte: Auf die rechte Seite des Kamp geht es über die Brücke zum Ortsteil Thunau, von wo aus wir nach einer Viertelstunde Fußmarsch zur Burgruine von Gars gelangen. Den Weg entlang wuchern allerlei Kräuter, von wildem Holler, über Jasmin bis hin zu Akazien – worauf ich mit einem lauten *Hatschii* dank meiner Allergie auch sofort „anschlage“ 😉 Eine Hinweistafel klärt mich auf, dass ich mich in der „Apotheke am Wegesrand“ befinde, wie der Rundwanderweg zur Burgruine auch genannt wird.
Oben angekommen gehen wir an Resten der Burgmauern und Arkadenbögen vorbei zur Aussichtsplattform. Vor uns liegt Gars, etwas weiter links Richtung Norden reicht der Blick bis zum Wallfahrtsort Maria Dreieichen.
Der Rückweg durch’s Burgareal führt über eine Freiluftbühne, wo jeden Sommer das „Opern-Air“ von Gars stattfindet. Ab Mitte Juli wird hier die Oper „Der Freischütz“ gespielt.
Wieder unten in Thunau am Fuß der Burg Gars angelangt, empfehle ich das Gasthaus Falk, wo traditionell österreichische Küche auf kleiner Karte serviert wird. Wer mehr auf Süßes aus ist, spaziert anschließend über die Brücke zurück ins Zentrum von Gars zur Kurkonditorei Ehrenberger, der „Geburtsstätte“ des Original Waldviertler Mohnzuzlers. Dabei handelt es sich um eine mit viel Mohn gefüllte Teigtasche, etwa so groß wie eine Handfläche.
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