Miami Beach gilt als das Szene-Viertel von Miami, samt dem prunkvollen Ocean Drive, den angesagtesten Clubs der Stadt und natürlich den kilometerlangen Strandabschnitten selbst. Doch was, wenn du nach einiger Zeit genug von Sonne, Strand & Meer hast?

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Klingt zunächst unwahrscheinlich? Dann hast du wohl nicht so wie wir die heißeste Jahreszeit für deinen Besuch im Süden Floridas gewählt oder bist es einfach gewohnt, den ganzen Tag am Strand zu liegen. Wir sind es definitiv nicht und so machten wir uns auf die Suche, was es insbesondere in South Beach sonst noch zu sehen und entdecken gibt.

Art Deco District

Um ins historische Art Deco Viertel zu gelangen mussten wir vom Strand aus gesehen sprichwörtlich nur zwei Mal umfallen. Denn gleich auf der anderen Straßenseite des berühmten Ocean Drive beginnt jenes Stadtviertel, das in einer architektonisch besonders interessanten Epoche, der Zwischenkriegszeit, entstand. Ein Großteil der knapp 1.000 Gebäude im markanten Art Deco Design-Stil wurde in den 30er und 40er Jahren errichtet.

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Im Welcome Center am Ocean Drive erfuhren wir spannende Details. So auch, dass die Bauten zwischenzeitlich abgerissen werden sollten und unter Bürgerprotesten unter Denkmalschutz gestellt wurden. Viele Gebäude entlang des Ocean Drive beherbergen mittlerweile Hotels, Restaurants & Cafés.

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Museen in Miami Beach

Ebenfalls im Art Deco District befinden sich auch einige Museen, deren Besuch sich nicht nur aufgrund der gut klimatisierten Ausstellungsräume lohnt. Zugegeben auch eine sehr angenehme Abwechslung zur schwülen Sommer-Hitze im Freien 😉

Nachdem wir in Island bereits das weltweit einzige Phallusmuseum besuchten, beschlossen wir, uns auch im artverwandten World Erotic Art Museum in South Beach umzusehen. Das Museum besitzt laut eigener Aussage die umfangreichste Sammlung erotischer Kunst in Amerika. Davon konnten wir uns beim Gang durch die unterschiedlichsten Jahrhunderte und Kulturkreise überzeugen. Die Sammlung von Gründerin Naomi Wilzig reicht von mythologischen „Darstellungen“, über orientalische, europäische und asiatische Zugänge zur Erotik, bis hin zu surrealistischen und zeitgenössischen Skulpturen und sogar Möbelstücken (u.a. sehr beeindruckend ist das in Handarbeit hergestellte und mehrere hundert Kilo schwere Phallusbett eines deutschen Zimmermanns). Ziel der Kunstsammlerin ist es, mit ihrer Ausstellung die menschliche Sexualität in allen Facetten und Epochen sichtbar zu machen. Leider ist in diesem Museum das Fotografieren verboten, was wir auch gut nachvollziehen können. Fazit: Wer sich für erotische Kunst (nicht Pornographie!) interessiert, ist hier genau richtig.

photo credit: btaroli via photopin cc
photo credit: btaroli via photopin cc

Nicht weit vom World Erotic Art Museum befindet sich das Wolfsonian Art Museum der Florida International University, welches wir aus Zeitgründen leider auslassen mussten. Ebenso in der Nähe ist das Jewish Museum of Florida zu finden.

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Ein weiteres Museum, das wir empfehlen können, ist das Bass Museum of Art. Benannt nach seinen Gründern, John und Johanna Bass, sind in diesem Museum nicht nur wechselnde zeitgenössische Ausstellungen zu sehen (aktuell zum Thema „Gold“), sondern auch eine Mumie samt Sarkophag und einige Renaissance-Kunstwerke. Der Fokus liegt aber eindeutig auf Contemporary Art, der zum Teil wirklich sehr viel Platz zum Wirken gegeben wird, wie man auf unserem (Such-)Bild erahnen kann 😉

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Essen in Miami Beach

„Touristen kommen nicht oft in mein Lokal, die meisten gehen in ein Restaurant am Ocean Drive oder in der Lincoln Road.“ erzählt uns Basri, der türkische Besitzer des mediterranen Restaurants Lokum in der Alton Road von Miami Beach. So herzlich wie hier wurden wir in ganz Florida noch in keinem Lokal empfangen. Als Draufgabe gab es auch noch eine türkische Dessert-Variation „zum Probieren“. Anders als die von ihm erwähnten Lokale in Miami Beach macht Basri seinen Umsatz zum Großteil mit Angestellten der umliegenden Geschäfte der Lincoln Road, der Shopping-Meile in South Beach. Dadurch ist er – gottseidank – nicht darauf angewiesen, Touristen von der Straße in sein Lokal zu zerren, wie das andernorts oft passiert. Das Lokal lebt von den Stammgästen, die die Qualität der Speisen zu schätzen wissen – und die schmeckten wir auch! Wenn du also genug von amerikanischem Fast Food Einheitsbrei hast, dann ist das Lokum mit seiner mediterranen (griechisch/türkischen) Küche genau das richtige Lokal. Uns hat es so gut geschmeckt, dass wir sogar ein weiteres Mal dort essen waren.

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Zugegeben, die Lokale am Ocean Drive sind den überdimensionalen Speisekarten am Gehweg nach zwar günstiger, dafür schätzten wir die angenehme Atmosphäre in Basri’s Lokal.

Shopping in Miami Beach

Die Lincoln Road Mall ist sicherlich die bekannteste Einkaufsstraße in South Beach. In der Fußgängerzone zwischen Alton Road und Washington Avenue findest du die Stores bekannter Marken wie Urban Outfitters, Banana Republic, Victoria’s Secret, Gap und natürlich darf auch ein Apple Store nicht fehlen 😉

photo credit: interbeat via photopin cc
photo credit: interbeat via photopin cc

Wenn du nur schnell etwas für deine Strandausrüstung brauchst, empfehle ich dir Wings Beachwear an der Ecke Collins Avenue und Lincoln Road. Hier kannst du abseits von Markenware sehr günstig einkaufen.

Ausgehen in Miami Beach

Vorweg, die Clubs in Miami sind für österreichische Verhältnisse nicht gerade günstig. Der Eintritt kostet hier leicht mal 50 Dollar aufwärts, wobei für Männer meist mehr als für Frauen.

Tipp: Informiere dich bei deiner Unterkunft, ob sie dir spezielle Konditionen bei einzelnen Clubs anbieten kann. In unserem Hostel wurden beispielsweise jeden Abend Club-Touren organisiert, wodurch man sich auch das lange Anstehen vor dem Türsteher erspart.

Wichtig: Nach dem Dresscode erkunden (Shorts sind oft ein no go!) und Ausweis nicht vergessen. Nicht nur Alkohol gibt es erst ab 21 Jahren, auch der Eintritt kann dir ohne Altersnachweis verwehrt werden. Zu den bekanntesten und angesagtesten Clubs in Miami Beach zählen zum Beispiel das LIV (Collins Avenue), Mansion (Washington Avenue) oder Clevelander (Ocean Drive). Letzteres ist gleichzeitig auch ein Hotel und allem Anschein nach gerade bei partybegeisterten Urlaubern sehr beliebt 😉

Fazit

Miami Beach bietet viel mehr als nur eine Postkartenkulisse von Strand. Gerade Kunst- & Architektur-Interessierte kommen hier auf ihre Kosten. Aktuelle Events findest du außerdem hier.

Vielen Dank an das Greater Miami Convention & Visitors Bureau, das uns bei dieser Reise unterstützt hat. Meine Meinung bleibt jedoch wie immer meine eigene.

Florian Figl

5 Kommentare

  1. Ich war einmal kurz in Rahmen einer USA-Kreuzfahrt in Miami. Mir hat die Stadt sehr gut gefallen, jedoch ist Miami doch ein eher teures Pflaster. Gerade was Ausgehen, Getränke und Restaurants angeht, muss man doch mit ein paar Euro mehr rechnen. Dafür hat Miami auch einiges zu bieten, das Flair ist einfach einzigartig. Ich hoffe, in den nächsten Jahren noch einmal Gelegenheit habe, die Stadt genauer zu erkunden. Besonders das Art Deko Viertel würde mich reizen, für diese Erkundung hatte ich bei meinen letzten Aufenthalt leider keine Zeit.

    • Ja, das Art Deco Viertel ist echt sehenswert und hat uns mitunter am besten an Miami Beach gefallen! Hoffe beim nächsten Mal klappt es 😉

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