Vorarlberg gilt als österreichisches Wintersportparadies! Vielerorts liegt die Schneehöhe nun bei über 2 Meter und in den Skigebieten herrscht dank der Semesterferien gerade Hochbetrieb. Doch was, wenn der Winter auf sich warten lässt und einen bei der Ankunft frühlingshafte Temperaturen erwarten?

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So geschehen zwischen Weihnachten und Silvester. Ich war gerade auf Familienbesuch in Vorarlberg und wollte eigentlich Ski fahren gehen. Doch daraus wurde nichts. Warum du bei unsicherer Schneelage aber nicht gleich deinen eigenen Winterurlaub absagen musst und welche Alternativen zum Ski fahren du im Ländle vorfindest, verrate ich dir in diesem Beitrag!

Kunstschneewahnsinn oder sinnvoller Verzicht?

Der Klimawandel macht natürlich auch vor Österreich nicht halt und es zeigt sich die Tendenz, dass der Winter samt entsprechender Neuschneemengen von Jahr zu Jahr später eintrifft. Somit markierten Ende Dezember vielerorts nur dünne Schneebänder das, was man normalerweise als Piste bezeichnen würde. Natürlich ermöglicht durch Schneekanonen. Sogar von einer eingeflogenen Schneelieferung per Helikopter (!) wurde heuer bereits berichtet, mitgefilmt von erstaunten Skigästen auf den schmalen, matschigen Pisten. Gleich daneben trockenes, hellbraunes Grasland. Will ich so überhaupt Ski fahren?

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Ich hatte so ein ähnliches Erlebnis bereits vor zwei Jahren bei einem wahren Bergfrühling in Salzburg. Nach nur einem halben Tag hat es mir gereicht und ich habe mir geschworen, dass ich zukünftig auf diesen ökologischen Wahnsinn verzichten werde. Wenn das Wetter nun mal nicht mitspielt, dann werde ich das eben akzeptieren. Punkt.

Dass das nicht gleichbedeutend mit einer kompletten Absage des Ski- bzw. Winterurlaubs sein muss, zeige ich dir anhand der folgenden drei Winterwanderungen, die auch dir ein eindrucksvolles Bergerlebnis im zentral gelegenen Rheintal in Vorarlberg ermöglichen werden. Mit etwas Glück geht sich an dem ein oder anderen Tag dann auch eine Skitour. Wenn nicht: Take it easy! Selbst wenn alles schief läuft und statt Schneeflocken nur Regen vom Himmel fällt, habe ich zum Abschluss dieses Beitrags auch noch einen Indoor-Tipp für Klettersportbegeisterte.

Wanderung vom Bödele auf den Brüggelekopf

Ausgangspunkt dieser 10 Kilometer langen Wanderung ist der Parkplatz beim Berghof Fetz am Bödele, am Eingang zum Bregenzerwald zwischen Dornbirn und Schwarzenberg gelegen. Hier starten wir am Waldrand entlang in östliche Richtung. Gleich zu Beginn queren wir dabei eine breite Alm mit feuchten Wiesen. Da sich hier auch einige Ferien- und Almhäuser befinden wurde stellenweise sogar ein provisorischer Steg mit Holzlatten angelegt, damit sich keiner nasse Füße holen muss.

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Auch wenn es auf den Bildern eher nach einer gemächlichen Wanderung aussieht, so verläuft die Strecke teilweise über steile, geschotterte Waldwege. Wer schnell Knieschmerzen bekommt, dem empfehle ich daher Wanderstöcke mitzunehmen.

Wanderroute vom Bödele zum Brüggelekopf
Wanderroute vom Bödele zum Brüggelekopf

Ein weiteres steiles Stück kannst du dir ersparen, wenn du dich auf einer Alm kurz vor Kilometer 3, an der Stelle bei der sich auf der Karte oben der Weg teilt, rechts hältst und somit nicht den Waldweg hinunter- und später wieder hinaufwanderst. Der kürzere Weg verläuft über einen kleinen Hügel, so dass wir ihn am Hinweg zum Brüggelekopf zunächst übersehen haben.

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Oben angekommen hat trotz nicht vorhandener Schneelage der Alpengasthof Brüggele geöffnet, wo wir uns erstmal für den Rückweg stärken und einen „Dreiländerblick“ bis ins nahe Deutschland und die Schweiz genießen.

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Sogar der nostalgische Einser-Sessellift ist in Betrieb und bringt die bequemeren Wanderer aus Alberschwende kommend schnell auf über 1.100 Höhenmeter. Dank der warmen Sonnenstrahlen ist es am Brüggelekopf deutlich wärmer als in Dornbirn, das unter dichtem Nebel unten im Rheintal verhüllt liegt.

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Viktorsberg: Dem Nebel im Rheintal entkommen

Zu dieser Jahreszeit scheint generell viel Nebel über dem Rheintal zu liegen. Eine gute Chance, diesem zu entkommen und gleichzeitig eine herrliche Panoramaausicht auf die nahen Schweizer Berge zu genießen, bietet sich am vergleichsweise niedrigen Viktorsberg im Vorarlberger Vorderland bei Röthis. Doch schon 879 Höhenmeter reichen aus, um die ersten Sonnenstrahlen an einem der letzten Tage des Jahres genießen zu können …

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Startpunkt der nur 5 Kilometer kurzen Wanderung ist das Hotel Viktor. Hier kannst du auch dein Auto parken und startest zu Fuß am Klosterweg los – aber nicht, ohne dich zuvor noch einmal umzudrehen und das Bergpanorama zu genießen! In unserem Fall wirkt der Nebel wie ein Wolkenmeer mit vereinzelten kleinen, bewaldeten „Inseln“.

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Ziel unserer Wanderung ist die Almeinalpe mit der gleichnamigen, bewirteten Hütte. Diese erreichen wir über eine Forststraße, die unter anderen Bedingungen wohl auch als Rodelbahn genutzt werden könnte 😉

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Am Rückweg nehmen wir einen Abkürzer über einen etwas steileren Waldweg. Ein Schild warnt zwar vor möglichem Steinschlag, aber mit entsprechender Achtsamkeit ist es auch nicht viel riskanter, als der Weg über die Rodelbahn.

Wanderroute vom Hotel Viktor zur Almeinalpe
Wanderroute vom Hotel Viktor zur Almeinalpe

Laterns: Winterwanderung auf der Bergstation

Den ersten Tag des Jahres wollten Cori und ich ebenfalls nicht im trüben Dornbirn verbringen, wo sich der Nebel weiter verdichtete und gleichzeitig höher nach oben zog. Also mussten wir ebenfalls hinauf!

Tipp: Informiere dich via Webcams, um die Bedingungen vor Ort zu überprüfen.

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Die Bergstation der Seilbahnen von Laterns liegt auf knapp über 1.700 Meter. Gerade hoch genug, um diesen Tag in der Sonne verbringen zu können. Im Tal sah es nämlich noch nicht danach aus und selbst beim Einstieg in den Sessellift, der aufgrund der dürftigen Schneelage nur für Wanderer geöffnet war, hielt er sich hartnäckig.

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Doch die Anfahrt ins Skigebiet hat sich auch ohne Ski gelohnt! Nur wenige hundert Meter vor dem Ausstieg kam endlich die Sonne durch und wir kamen sogar doch noch in den Schnee. Nur an Skifahren wäre trotzdem nicht zu denken gewesen, da eben nicht bis „nach unten“ beschneit werden konnte. Was auch gut so ist, denn so haben wir den Berg fast für uns alleine und können einen entspannten Winterspaziergang in der Sonne unternehmen.

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Schade nur, dass wir dann kurz nach 16 Uhr eine der letzten Liftfahrten ins Tal nehmen mussten und die Sonne ebenso schnell wieder verschwand, wie sie bei der Bergfahrt auftauchte.

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Indoor-Tipp: Kletterhalle K1 in Dornbirn

Sollte das Wetter einmal überhaupt nicht mitspielen, dann haben wir für Klettersportbegeisterte eine tolle Indoor-Alternative: Die Kletterhalle K1 liegt in der Nähe des Dornbirner Bahnhofs und verfügt über einen großen Innen- & Außenkletterbereich für Boulderer und Seilkletterer. Und das gleich auf mehreren Ebenen, mit Routen in allen Schwierigkeitsgraden für Top-Rope und Vorstieg.

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Besonders gut gefällt mir die Beschaffenheit der Wände, die, ähnlich wie im CAC in Graz, in ihrer Form jenen der „echten“ Kletterfelsen in der Natur nachempfunden wurden.

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Die Halle verfügt natürlich auch über einen Verleih für sämtliches Equipment. Außerdem gibt es noch einen Klettershop, ein Café, sowie Ermäßigungen für Alpenvereinsmitglieder.

So lässt sich „zur Not“ auch ein ganzer Tag hier drin verbringen! Gerne kommen wir auch bei schönerem Wetter bzw. im Frühjahr noch einmal wieder, um dann auch den beeindruckenden Außenbereich ausprobieren zu können.

Kontakt
K1 Kletterhalle Dornbirn
Bildgasse 10
6850 Dornbirn
Tel.: +43 (0) 5572 394810
Web: k1-dornbirn.at

Öffnungszeiten
Mo & Mi: 10 bis 22 Uhr
Di, Do & Fr: 12 bis 22 Uhr
Sa, So & FT: 10 bis 18 Uhr

Florian Figl

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