Einmal auf Hawaii, wollten wir nicht nur die zahlreichen Fische beim Schnorcheln beobachten, sondern auf jeden Fall auch eine Schildkröte in freier Wildbahn sehen. Nachdem wir schon eine beim Schnorcheln am Turtle Bay an der Nordküste Oahus gesehen hatten, ging es weiter an den Laniakea Beach, ebenfalls an der Nordküste. Hier kannst du die Hawaiianisch „Honus“ genannten grünen Meeresschildkröten aus nächster Nähe beobachten.

Laniakea Beach
Laniakea Beach

Wie kommst du hin? Den Laniakea Beach findest du direkt an der Kreuzung des Kamehameha Highway und Pohaku Loa Way, wo auch die gleichnamige Bushaltestelle der Linie 55 und 88a zu finden ist. Parken ist neben der Straße gratis möglich.

Laniakea Beach ist nicht nur wegen den Schildkröten einen Besuch wert. Von 9:00 am Morgen bis Sonnenuntergang wirst du auf Freiwillige der Organisation „Malama na Honu“ – „Schützt die Schildkröten“ treffen. Deren Ziel ist es, neben dem Schutz der Schildkröten, vor allem Informationen an Besucher weiterzugeben. Earl, einer dieser Freiwilligen, schätzt die Besucheranzahl auf 600 000 im Jahr. Die Informationen die wir bekommen, gemeinsam mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit, tatsächlich auf Schildkröten zu treffen, machen diese Tatsache jedoch mehr als wett.

Laniakea_Beach_Oahu

28 Schilder und ein langes rotes Seil. Wozu? Das Seil legt Earl um die am Strand dösenden Schildkröten, damit allzu aufdringliche Touristen auf Abstand gehalten werden. Die Macht des Seils ist groß, denn während es noch daliegt, halten sich die Touristen gerade so weit darüber, wie sie nicht umkippen. Kaum ist es weg, springen die Touristen wie eine aufgeschreckte Hühnerschar, die einen Regentanz aufführt, zwischen den Schildkröten herum. „Die Schilder zeigen jeweils den Namen und Daten zu einer bestimmten der insgesamt 28 Schildkröten, die hier regelmäßig auftauchen. So könnt ihr heute Olivia-Dawn und Kuhina, Weibchen und Männchen, beide geschätzt ca. 40 Jahre alt und über 90 kg schwer sehen“, erzählt uns Earl. Olivia-Dawn wirst du laut Schild mit 90%iger Wahrscheinlichkeit bei Sonnenuntergang hier antreffen. Klingt doch nicht schlecht, oder? Die vielen Nährstoffe in der Bucht lassen das Seegras anscheinend besonders lecker werden und dieses Buffet lockt wohl die Schildkröten, die sich laut Earl von nichts Anderem ernähren.

Welche ist welche? Um die Schildkröten zu unterscheiden, hat er einerseits ein Buch mit Fotos dabei, andererseits ist jede dieser Schildkröten mit einem GPS-Sender am Panzer versehen. So erzählt er uns, dass Olivia-Dawn 500 Meilen zum Brutplatz zurückgelegt hat und durch eine Narbe am Panzer gut zu erkennen ist.

Olivia Dawn
Olivia Dawn

Die Tarnung. „Die erste Schwierigkeit für viele ist, die Schildkröten von den Felsen zu unterscheiden. Klingt lustig, aber auf den ersten schnellen Blick ist auch für uns tatsächlich nicht viel Unterschied zwischen einem Felsen und einer Schildkröte zu erkennen, zumal sie sich im Verhalten sehr ähneln.“ Unglaublich, dass eine der ca. 28 Schildkröten, die diesen Strand besuchen, satte 55 Stunden dösend im Sand verbracht hat! Willst du also ein Foto mit etwas mehr Action, dann warte auf eine große Welle, die die Schildkröten komplett umspült, oder auf eine aufgeregte Touristenschar, die es nicht fassen kann, so nahe an einem wildlebenden Tier mit einer Größe über 30 cm zu stehen. Leute, die ganz lange gewartet haben, sollen schon mal ein Schildkrötenblinzeln auf ein Foto gebracht haben. Nein, im Ernst, sie bewegen manchmal sogar den Kopf zur Seite 😉

Kuhina
Kuhina

Malama na Honu! Earl schärft den Touristen ein, mindestens 2 Meter Abstand zu Kuhina und Olivia-Dawn zu halten. Da einige der Touristen sowohl mit der Längenangabe in Meter als auch in Foot Probleme zu haben scheinen, kommt wieder das Seil zum Einsatz. „Die Schlimmsten, sind diejenigen, die den Hund für ein Foto auf die Schildkröte draufsetzen. Kommt leider nicht selten vor!“ Also: Halte halte Abstand, füttere die Schildkröten nicht und nein – setze deinen Hund nicht auf ihren Panzer. Malama na Honu!

Na dann! Ich wünsche dir jede Menge Schildkröten bei deinem Besuch! Und dass sie sich mehr als die Felsen rundherum bewegen.

Liebe Grüße aus Hawaii

Cori

Corinna Donnerer

5 Kommentare

    • Hi Manuela!

      Verstehe ich, dass dir der Strand so gefallen hat! Ich hoffe, bei dir haben sich die Schildkröten auch bewegt 😉

      Lg Cori

  1. Ich liebe Schildkröten! Auf meiner Reise in Australien war ich bei einer ähnlichen Organisation: Mon Repos wo ich einer Riesenschildkröte beim Nestbauen zuschauen durfte! Ein wundervolles Erlebnis!!!

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