Vier Tage waren wir in Montevideo unterwegs. Unser Favorit, um unkompliziert und bequem durch die überschaubare Hauptstadt Uruguays zu gelangen: Das Fahrrad. Hier zeigen wir dir, wie und wo du dir ein Fahrrad leihen kannst, und was du in Montevideo unbedingt sehen solltest.

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„Ich sehe einen Hügel!“ Oder doch eher „sechs kleine Hügel von Ost nach West?“ Fakt ist: Niemand weiß wirklich, warum Montevideo so heißt, wie es heißt. Fest steht auch, dass in dieser Stadt rund 1,7 von insgesamt 3 Millionen Fußballfanatikern Uruguays wohnen. Sogar die Free Walking Tour, die wir besuchen, wird von Los fanáticos del fútbol organisiert. Kleine Kinder, die oft nicht mehr als doppelt so groß wie ein Fußball erscheinen, spielen im Nationaltrikot, das ihnen bis über die Knie hängt. Fußball ist hier wirklich omnipräsent. Auch unser Free Walking Tour Guide betont dies immer wieder.

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Leider waren wir zum ersten Mal etwas enttäuscht von einer Free Walking Tour, da unser Guide beinahe mehr über Montevideo lästerte, als Gutes zu erzählen wusste. Montevideo ist nicht groß, so viel ist klar. Aber trotzdem war unser Besuch in der Hauptstadt Uruguays jede Minute, die wir dort verbrachten, es wert.

Natürlich, willst du Montevideo kennenlernen, dann reicht dir ein Tag, um die wichtigsten Punkte abzuklappern, denn diese liegen relativ nahe. So nahe, dass ein Fahrrad das perfekte Transportmittel ist, um dir die Stadt anzusehen.

Warum das Fahrrad?

Abgesehen davon hast du in Montevideo vergleichsweise wenig Verkehr, einen gemäßigten Fahrstil der Autolenker und eine wunderschöne Küstenpromenade, auf der auch zahlreiche andere Radfahrer, Inlineskater etc. unterwegs sind. Durch die Lage an der Küste hast du außerdem weitgehend flache Strecken, sodass Fahrradtouren nicht zu anstrengend sind.

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Wo kann ich mir ein Rad leihen?

Vielleicht wirst du die zahlreichen öffentlichen Radstationen gesehen haben. Diese Citybikes sind zwar die billigste Möglichkeit, um an ein Rad zu kommen, aber leider momentan nur für Einheimische nutzbar.

Glücklicherweise gibt es auch noch einige private Fahrradverleihe. Wir können dir Orange Bike in der Altstadt empfehlen (Pérez Castellano 1417).

Was sollte ich unbedingt sehen?

Nachdem du dein Rad wahrscheinlich in der Nähe des Stadtzentrum ausleihen wirst, empfehle ich dir, zuerst gleich zum Plaza Independencia zu fahren. Hier siehst du die wichtigsten Gebäude der Stadt. Am auffälligsten ist der Palacio Salvo, in den 1920er Jahren mit knapp 100 Metern das höchste Gebäude Südamerikas. In Buenos Aires steht übrigens sein Zwilling. Ursprünglich sollten die beiden Gebäude untereinander über Lichtsignale kommunizieren, das Ganze scheiterte schließlich aber doch an der Distanz von über 200 Kilometern. Wenn du möchtest, kannst du auch die Aussicht von oben genießen, allerdings gibt es dafür keinen separaten Eintritt, sondern du musst gleich eine Sightseeingtour für das Gebäude buchen, und die ist leider nur auf Spanisch. Aber direkt hinter der Tourismusinformation findest du mit einem neuen Büroturm eine gute und vor allem günstige Alternative.

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Vor dem Palacio Salvo siehst du außerdem die Statue des Nationalhelden Artigas mit einem begehbaren Mausoleum.

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Dahinter findest du ein altes, steinernes Tor, das den Eingang zur Altstadt Montevideos markiert. In der Altstadt kannst du dir neben architektonisch interessanten Gebäuden auch Straßenmärkte besuchen uns Souvenirs kaufen.

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Am Ende der Altstadt kommst du an den Trainstation Market. Ja, er sieht aus wie ein englischer Bahnhof, was wohl an der mangelnden Kommunikation zwischen den Auftraggebern, die eigentlich keinen Bahnhof geplant hatten, und dem englischen Architekten liegt. Hier findest du Essen ohne Ende, hauptsächlich Fleisch vom Grill. Die Preise sind recht hoch, was wahrscheinlich auf die hohe Touristenfrequenz zurückzuführen ist. Dafür sind die Portionen enorm und schmecken tut es auch super. Und wenn es dir geht wie uns, dann bekommst du sogar noch ein persönliches Tangoständchen geträllert.

Danach geht es über das Teatro Solis, das auch geführte Touren anbietet, zum Strand. Und hier beginnt mein persönlicher Lieblingsteil der Strecke. Vorbei an Parks und Stränden, an zahlreichen Leuten, die sich entspannen, Outdoor-Fitnessgeräten und natürlich an einigen Fußballspielen.

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Übrigens: obwohl es so aussieht fährst du nicht am Meer entlang, sondern am Fluss, genauer am Río de la Plata. So kannst du im Sommer auch im Süßwasser baden.

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Ziel unserer Route ist der weithin sichtbare Montevideo-Schriftzug, ein beliebter Foto-Hotspot, wie man ihn in immer mehr Städten sieht.

Schriftzug_Montevideo

Kleiner Tipp am Rande: Schau auf den Boden! Hier wirst du quer in der Stadt verteilt etliche bunte Fliesenstücke entdecken, die löchrige Stellen am Weg flicken. Niemand weiß, wer diese Fliesen einsetzt, doch sie gehören fest zum Stadtbild Montevideos dazu.

Montevideo_Fliesen

Hättest du gerne weitere Tipps zu Montevideo, oder hast Empfehlungen für uns? Dann hinterlasse uns einen Kommentar!

Corinna Donnerer

2 Kommentare

  1. Das Fahrrad ist so oft ein tolles Fortbewegungsmittel. Wenn ich mal nach Montevideo reise, dann werde ich mich an Eure empfohlene Tour halten. Zu den Schriftzügen mit dem Stadt-Namen zieht es mich übrigens auch immer. 🙂

    Viele Grüße,

    Janina

  2. Hi toller Bericht über Radfahren in Montevideo. Bin gerade heute dort angekommen und bin schon durch Euch inspiriert mir morgen ein Rad zu leihen. Würde gerne noch weitere Tips erhalten, lieben Gruß Petra

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